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Plenarverhandlungen
und ich hätte sagen wollen, die Schulen möchten hinfallen
wohin sie wollten, nur möchte ich sie nicht beim Kultus—
ministerium haben. Meine Herren, ich glaube, der Herr Re—
gierungskommissar hat nicht das Recht, mir etwas Anderes
unterzuschieben, als ich ausgesprochen habe, und in diesem
Falle um so weniger, da ich gerade gegenüber dem Herrn
Abgeordneten Graf Limburg-Stirum ausdrücklich ge—
sagt habe, diese meine Auffassung über die jetzige Leitung
des Kultusministeriums sei nicht mein wesentlicher Grund,
und weil ich eine Menge anderer nach meiner Meinung ganz
triftiger Gruͤnde einzeln aufgeführt habe. Wenn also dies
doch behauptet wird, so involvirt es in indirekter Weise einen
Vorwurf dahin, ich hätte selbst auf der Tribüne die Unwahr—
heit gesagt. Meine Herren, ich glaube, wir können von den
Herren Kommissarien der Regierung dasjenige Maß von
Höflichkeit uns gegenüber erwarten, welches wir selbst uns
gegenseitig zugestehen. Nach meiner Meinung war diese
Aeußerung nicht innerhalb dieses Maßes.
(Sehr richtig!)
Präsident: Der Herr Regierungskommissar hat das
Wort zu einer persönlichen Bemerkung.
Regierungskommissar Ministerialdirektor Dr. Jacobi:
Meine Herren! Ich habe nichts Anderes gesagt und behauptet,
als nur die Worte des Herrn Abgeordneten v. Heereman
eigentlich wiederholt. Ich erinnere das Hohe Haus einfach
an jene Stelle seiner Rede, wo er sagte, es bestehe die Be—
fürchtung, daß der Kulturkampf auch auf das gewerbliche
Schulwesen übertragen werden könne. Meine Herren, diese
wenigen Worte rechtfertigen das, was ich über die Ausfüh—
rungen des Abgeordneten Freiherrn v. Heereman gesagt habe.
Präsident: Die Diskussion ist in der Sache wieder
eröffnet, es liegt aber ein Schlußantrag vor von den Ab—
Jeordneten Köhler (Göttingen), Hildebrand und Wagener.
Diejenigen, welche den Antrag unterstützen wollen, bitte
ich aufzustehen.
(Geschieht.)
Die Unterstützung reicht aus.
Zum Wort hat sich noch gemeldet der Abgeordnete Frei—
v. Heereman.
Abgeordneter Freiherr v. Heereman: Nur persönlich!)
Dann will ich die Diskussion, da andere Meldungen
nicht vorliegen, von Neuem schließen und gebe das Wort
zu einer persönlichen Bemerkung dem Abgeordneten Freiherrn
o. Heereman.
herr