Full text: Das technische Unterrichtswesen in Preußen

des Abgeordnetenhauses. 159 
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muß. Es wird dies ja vorläufig die einzige derartige Schule 
sein, die wir in Preußen haben. Die keramische Kunst ist in 
zanz merklicher Aufnahme, nicht nur bei den Produzenten, 
sondern ebenso auch beim Publikum; wir Alle wissen es, das 
Interesse dafür ist erheblich gestiegen. Ich wiederhole deshalb 
aur die Bitte der Schulkommission aus den beiden Orten 
Höhr und Grenzhausen, daß die Staatsregierung den Ge— 
danken nicht vollständig abweise, diese Schule früher oder später 
zu einer Staatsschule zu machen und sie auf diese Weise thun— 
lichst bald den Eventualitäten zu entrücken, denen sie ohne 
das sehr zum Nachtheil ihrer Wirksamkeit und Ziele, wenn 
aicht gar ihres Bestandes, immer unterworfen bleiben würde. 
Der Wunsch ist auch dadurch noch besonders dringend, weil 
kaum zu erwarten steht, daß in dem Provisorium, in welchem 
die Schule in dem kleineren der beiden Orte jetzt unterge— 
bracht werden soll, eine segensreiche Entwicklung derselben vor 
ich gehen kann. Möge es der Königlichen Staatsregierung 
gefallen, schon bei der Errichtung des Neubaues auf der 
Grenze zwischen den beiden Orten Höhr und Grenzhausen 
Rückficht darauf zu nehmen, daß die Schule eine des Staates 
vpürdige Staatsanstalt werde und die Räumlichkeiten für die— 
selbe wie ihre Organisation und Ausstattung einer Schüler— 
zahl entsprechen, die aus weiteren Kreisen sich rekrutire, als 
zus diesen beiden, verhältnißmäßig kleinen und für ein Unter— 
nehmen in diesem Sinne nicht hinreichend potenten Orten. 
(Bravo! im Centrum.) 
Präsident: Der Herr Regierungskommissar hat das Wort. 
Regierungskommissar Geheimer Regierungsrath Lüders: 
Meine Herren! Die Königliche Staatsregierung kann dem 
Herrn Vorredner nur dankbar sein für das von ihm ausge— 
prochene lebhafte Interesse an der Entwickelung der Keramik 
ind an den auf ihre Hebung abzielenden Bestrebungen der Staats⸗ 
regierung, andererseits aber glaube ich darauf aufmerksam 
mächen zu müssen, daß es sich hier nur um Anfänge handelt, 
und daß auf diesem Gebiet, wie wiederholt hervorgehoben worden 
ist, mit Vorsicht vorgegangen werden muß, und daß wir nur, 
vwenn wir sehen, daß die ersten Schritte erfolgreich sind, 
weiter gehen werden. Auch darüber muß die Erfahrung ent⸗ 
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munale Anstalt oder als Staatsanstalt zu organisiren. Eine 
Art von Centrallehranstalt für die Deutsche Keramik in 
Grenzhausen zu errichten, möchte mir aber schon 
jetzt bedenklich erscheinen. Eine derartige Anstalt 
muß, um gedeihen zu können, mit verschiedenen 
underen Gebielen des kunstgewerblichen Schaffens und
	        
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