des Abgeordnetenhauses. 171
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ꝓweit:
die andern gegenüber, daß diejenigen Verbände und Ver—
einigungen, welche ich mit Recht als die Vertreter der Bau—
techniker ansehen kann, als solche garnicht gehört sind, wie
das die Darlegungen, die uns allen mitgetheilt sind, klar und
bestimmt ausgesprochen haben. Ich meine doch, es wäre sehr
gut, wenn diese Klasse von Beamten und Sachvoerständigen
noch Gelegenheit fänden, vor definitiver Abmachung der
Frage ihre Anschauung geltend zu machen. Jedenfalls bin
ich überzeugt, daß der Herr Regierungskommissar nicht leugnen
wird, daß die Männer, welche den Vorstand des „Verbandes
deutscher Architekten und Ingenieure“ bilden, zu den ange—
sehensten Autoritäten dieses Faches gehören, und wenn die ihre
Anschauungen vortragen, so halte ich mich wenigstens ver—
pflichtet, ihnen den Raum zu schaffen, so weit ich kann, um
hre abweichende Ansichten noch zur Geltung zu bringen.
Jedenfalls können diejenigen unter uns, welche die von
der Kommission beantragte Anerkennung ohne Weiteres nicht
ertheilen können oder wollen, sich ebenso wie der Herr Handles—
minister darauf berufen, daß sie, ehe sie Widerspruch erhoben,
die Sache reiflich überlegt haben, und daß ihnen dabei
namhafte Autoritäten zur Seite stehen.
Der Herr Berichterstatter schien mir in seinen Darlegungen
wesentlich davon auszugehen, daß die Opposition dieser
Techniker aus einer gewissen Emulation gegenüber den
juristischen Elementen in den gemeinsamen Kollegien sich her—⸗
schreibe. Ich habe in den Darlegungen, die mir hier zu—
gaͤnglich gewesen sind, eine derartige Aeußerung garnicht ge—
unden. Die Herren sagen, sie hielten dafür, es sei eine
auch auf die Kenntniß der lateinischen Sprache
sich ausdehnende allgemeinere Ausbildung nothwendig,
um mit Erfolg die Wissenschaft ihres Berufes zu pflegen,
ind das kann ich meinestheils sehr gut auch begreifen. Die
Kommission hat freilich geglaubts sie könne sich auf namhafte
Philologen, Boeckh und Bonitz berufen, um zu zeigen, daß das Latein
aicht absolut nothwendig sei. Ich glaube dagegen, daß die Aeuße—
rungen von Boeckh und Bonitz immer nur relatio aufzufassen sind,
keiner von uns, der diese Studien durchgemacht hat, wird
wenigstens bezweifeln, daß bei der formalen Ausbildung
'eines Geistes die Beschäftigung mit den alten Sprachen
wesentlich fördernd gewesen ist; wenn das der Fall ist, so
meine ich, daß füͤr die wirklich tüchtige wissenschaftlich
begründete Technik im Baufach eine derartige allgemeine Vor—
bildung auch nicht verweigert und überflüssig erklärt werden sollte.
Die Herren Techniker, welche so energisch gegen die hier
fragliche Maßregel reagiren, müssen das tief empfunden