!3
ekden
du
XrE
—98
8.
Te
77
Dtf
9
—
ude
98
*
sn
—V
Ade
aͤnen
—
chf
*.
7
0
—
id⸗
242
—
—
Ax
r
Wem
*
—B—
—6
Rrth
»g
Iu
zul
l. 4und
In
38
wmorno⸗
RXXCV
dem
D0—
—
A¶.
55
1
—
47
e
——
—
JIrn
mebt
AIt
des Abgeordnetenhauses.
195
aufgehört hat, allgemeine Gelehrtensprache zu sein. Damit ist
für mich und für jeden, der diese beiden Behauptungen zu—
Jiebt, vollkommen erwiesen, daß die höhere Gewerbeschule eine
recht gute allgemeine Bildung geben kann.
Indessen, meine Herren, die Sprache und Literatur der
alten Griechen und Roͤmer ist viele Jahrhunderte hindurch
für unsere Nation die Grundlage aller höheren Bildung ge—
wesen und die Einwirkung, die dies gehabt hat und noch hat
auf unsere Wissenschaft und Kunst, auf unsere Sprache, auf
seden Verkehr unter den Gebildeten, ist sehr ausgedehnt, sehr
iefgreifend und sehr segensreich. Dieses und die dankbare
Anhänglichkeit, die wir Alle hier für die alten Sprachen hegen,
verhindert mich die Behauptungen unberücksichtigt zu lassen,
welche auch so noch aufgestellt werden für die Beibehaltung
dieses Unterrichts in allen höheren Schulen.
Ich beginne mit der Behauptung der Architekten, welche
gegen die neue Organisation petitionirt haben, der Behaup—
ung, man könne nicht auf der höchsten Stufe der Bildung
stehen ohne Kenntniß der alten Sprachen. Ich will dagegen
aicht anführen, daß seit mehreren Jahren schon die Schüler
der Realschule zum Polytechnikum und zum Staatsbau—
Examen zugelassen werden, obgleich in der Realschule Griechisch
aicht unterrichtet und der Unterricht im Lateinischen abge—
hrochen wird, wo der eigentliche Nutzen erst beginnt.
(Sehr richtigh
Entscheidend aber ist die Thatsache, daß von den Gym—
aasiasten, welche nicht Philologie und Theologie studiren,
nach dem Abgang von der Schule unter 100 nicht 10 noch
die griechischen und römischen Schriftsteller lesen und nach
10 Jahren noch lesen können. Damit ist erwiesen, meine
Herren, daß man auf der höchsten Stufe der Bildung stehen
kann ohne Kenntniß der alten Sprachen, Sie müßten denn
den Kreis der Hochgebildeten sehr eng ziehen und Vielen da—
rin einen hohen Rang anweisen, die jetzt einen recht niedrigen
Platz einnehmen.
Indessen, meine Herren, viel habe ich damit noch nicht
gewonnen. Man sagt nun: nicht in dem Besitz der Kennt—
aniß, sondern in dem Erwerben liegt der größte Nutzen, den
sie gewährt. Und so sonderbar auch diese Behauptung klingen
nag, ich gestehe zu, daß sie viel Wahres enthält; ich gestehe
zu, daß der Unterricht in den alten Sprachen ein ganz vor—
zügliches Mittel ist, die Geisteskräfte vielseitig zu üben und
das Verständniß und die Handhabung der Muttersprache zu
vermitteln und zu erleichtern. Aber ich sage nun, dasselbe
Ziel, soweit man es auf Schulen erreichen kann, kann man