Full text: Das technische Unterrichtswesen in Preußen

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Denkschrift 
für das letztere wissenschaftlich vorbereiten. Zur Erfüllung des ersten 
Zwecks mußte sie eine Fachschule, zur Erfüllung des zweiten 
eine allgemeine Bildungsanstalt sein. Da sie beides 
zugleich wollte, wurde sie eine Mischung von beiden. In den 
uͤnteren Klassen (Sekunda und Prima, entsprechend der Unter— 
und Obersekunda der Realschule) überwog der theoretische, in 
der obersten (Fachklasse) der fachmäßige Unterricht. Da aber 
für den künftigen Polytechniker die allgemein bildenden Fächer 
auch hier nicht aufgegeben werden konnten, so schied man die 
Fachklasse in zwei Gruppen, von denen die erste (Abtheilung A.) 
für den Besuch der Hochschule vorbereitete, die fremden 
Sprachen und sonstigen allgemeinen Disziplinen fortsetzte, 
während die zweite (Abtheilung B. C. D.) die für die Bau— 
gewerbe, die mechanisch-technischen und chemisch-technischen Ge— 
werbe zum Eintritt in die Praxis erforderliche Fachbildung 
gab. Allein die Erfahrung lehrte, daß mit dieser Organisation 
keinem der beiden Zwecke völlig genügt werden konnte. An 
den Polytechniken bemerkte man, daß es den Abiturienten der 
Gewerbeschulen — bei sehr umfassenden mathematischen 
und naturwissenschaftlichen Kenntnissen und einer die 
Gymnasien und Realschulen weit übertreffenden Vorübung 
im Zeichnen — an sprachlich-historischer Durchbildung 
fehle, was begreiflich war, da sie auf drei Sprachen 
Deutsch, Franzoͤsisch, Englisch) zusammen wöchentlich nur 
6 Stunden verwandt hatten. Und was die Vorbereitung für 
die Praxis betrifft, so fand man, daß das eine Jahr dFach— 
unterricht für eine intensive Kenntniß der technischen Hülfs— 
wissenschaften und Uebung im Entwerfen und Konstruiren 
oon Gebäuden, Maschinen u. s. w. nicht ausreiche. Die wissen⸗ 
schaftlichen und die praktischen Ziele der Schule durchkreuzten 
sich und mußten sich um so mehr gegenseitig stören, als der 
Unterricht der Abtheilung A. und der übrigen Abtheilungen 
oielfach kombinirt war. In der Abtheilung A. lehrte man 
Disziplinen, welche, wie die Baukonstruktionslehre, Ma— 
schinenlehre, Feldmessen und Nivelliren, für den Schüler, 
der sie später auf dem Polytechnikum trieb, vorzeitig waren; 
dagegen waren in den praktischen Abtheilungen die Lehrkräfte 
selten, welche zum Unterricht die volle Erfahrung des Bau— 
platzes, des Maschinenbaues, des Fabrikbetriebes mitbrachten. 
Das Resultat war denn auch, daß die Abtheilungen B. O. D. 
an der Mehrzahl der Anstalten gar nicht oder nur sporadisch 
besucht wurden. Die in das praktische Leben übertretenden 
Schüler verließen die Anstalten meist mit der Prima, zum 
Theil schon mit der Secunda. Erheblich größer war der Be— 
such der für das Polytechnikum vorbereitenden Abtheilung A.,
	        
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