258
Plenarverhandlungen
will. Vielleicht wäre der ganze Streit gar nicht entstanden, wenn
man statt „höhere Gewerbeschulen“ „Realgymnasien
ohne Latein“ gesagt hätte, wie ja solche früher existirten. Es
scheint wirklich, als ob der Name sooiel Anstoß gegeben hat.
Ich glaube, ich kann mich hiermit begnügen, meine
Herren, ich möchte bitten, den Antrag des Herrn Forchhammer
aAs viel zu weit gehend und gar nicht mit dieser Petition
zusammenhängend abzulehnen und dagegen den von Ihrer
Kommission, wie ich hervorheben möchte, einstimmig ge—
faßten Beschuß anzunehmen.
Präsident: Wir kommen zur Abstimmung. Der Ab—
inderungsantrag des Herrn Dr. Forchhammer kann nur in
zweiter Linie zur Abstimmung gebracht werden, nachdem die
Kommission Leschlossen hat, über den Antrag zur Tages—
ordnung überzugehen. Jeder Antrag auf Uebergang zur
Tagesordnung geht einem Antrage auf Ueberweisung oder
einem sonstigen Antrage überhaupt vor. Wir haben also zu—
nächst über den Antrag auf motivirte Tagesordnung abzustim—
men, und diejenigen Herren, die für den Antrag Forchhammer
stimmen wollen, müssen natürlich selbstverständlich gegen die
Tagesordnung stimmen.
Der Antrag der Kommission lautet:
Das Herrenhaus wolle beschließen:
s. unter Anerkennung des durch die Verfügung des
Herrn Handelsministers vom 1. November 1878
beschrittenen Weges, über die Petitionen Hobrecht
und Genossen (Nr. 39) und des Akademischen Ver—
eins der Polytechniker zu Hannover (Gr. 60)
zur Tagesordnung überzugehen.
Ich bitte diejenigen Herren, welche diesen Antrag anneh—
nen wollen, sich zu erheben.
Geschieht.)
Es ist die Majorität. Der Antrag auf Tagesordnung
ist angenommen.
Zweitens trägt die Kommission darauf an:
die Petitionen 48, 49, 53, 54, 65 durch den Be—
schluß ad Jals erledigt anzusehen.
Ich darf wohl ohne Abstimmung annehmen, daß das
Haus damit einverstanden sein wird, diese Petitionen als erledigt
anzusehen.