Full text: Das technische Unterrichtswesen in Preußen

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Anlagen. 
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schätze von hohem Werth, ihr Studium diszipli— 
nirt unser Denken; die modernen Sprachen dagegen 
ühren uns in eine Literatur ein, die uns unent— 
»ehrlich ist, sie bringen uns in Connex mit den 
ebenden Nationen, in denen — wie wir zugestehen 
müssen — unsere heutige Technik ihre Wiege fand, 
elbst wenn wir auch nicht zugeben wollen, daß diese 
Voölker uns heute noch in der Technik voraus seien.“ 
Seit 1859, wo das Latein als obligatorischer Lehrgegen— 
ttand bei den Realschulen eingeführt wurde, ist im Volk die 
Richtung immer stark vertreten gewesen, die dem Latein ge— 
vidmete Zeit mit dazu zu verwenden, daß die realen, dem 
xraktischen Leben direkt nützlichen Wissenschaften in größerem 
Amfange resp. mit mehr Gründlichkeit gepflegt werden. 
Bildende Kraft hat fast jedes wissenschaftliche Studium, 
wenn es richtig betrieben wird, und wenn man das Erfassen 
des geistigen Gehalts und nicht das bloße Memoriren im 
Auge behält. 
Es liegt im Charakter der deutschen Nation ein gewisser 
dealistischer Zug, den wir keineswegs tadeln wollen, und der 
nanches Große in unserer Geschichte hervorgebracht hat; aber 
vie die Verhältnisse sich entwickelt haben, und mit Rücksicht 
nuf die so bedeutend gesteigerten Ansprüche des praktischen 
Lebens ist es hohe Zeit, daß diesem Zuge durch eine realisti— 
ichere Ausbildung ein gewisses Gegengewicht geboten wird. 
Die höher entwickelte Industrie, der größere National-⸗ 
reichtshum u. dergl. m. sind bei andern Völkern ein Anreiz 
zur Steigerung des technischen Vermögens, und da wir in 
dieser Beziehung hinter anderen Nationen noch zurückstehen, 
o ist es doppelt nöthig, daß vonhausaus die Kandidaten des 
Faches mit all' dem Wissen erfüllt werden, welches sie befähigt, 
nit den Architekten und Ingenieuren derselben gleichen Schritt 
zu halten. 
Allerdings kann — was einer der Petenten in einem 
im Architektenverein gehaltenen Vortrage mit Recht bemerkt 
— Talent nicht gelehrt werden, und kein Lehrer schafft die 
Benies; die künstlerische Leistung ist der Gesammtausdruck des 
p»on der Natur allein verliehenen geistigen und ethischen Ver— 
nögens. 
Aber dieses geistige und ethische Vermögen kann durch 
den Bildungsgang geweckt, genährt und gestärkt werden, und 
dies wird viel leichter zu erreichen sein, wenn die allgemeine 
Bildung, welche eine Anstalt gewähren will, auf solche sprach— 
liche und reale Lehrgegenstände sich stützt, die zu dem späteren 
Beruf des Technikers eine dauernde Beziehung haben, als
	        
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