Full text: Das technische Unterrichtswesen in Preußen

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Denkschrift 
für den Bedarf des Staats geliefert, theils an Private abge⸗ 
lafsen, welche dieselben gern kaufen. Der jährliche Erlös wird 
auf ca. 40,000 FIrcs. angegeben, die gesammte jaͤhrliche 
Brutto⸗Ausgabe der Anstalt auf 360,000 Ircs. 
In alten Theilen der Anstalt zu Chalons herrschte die 
zrößte Ordnung und Sauberkeit. Die Schüler sahen wohl, 
rrisch und zufrieden aus. Die Abwechselung von geistiger 
und körperlicher Anstrengung scheint sie frisch zu erhalten. 
Sie leben außerdem unter strenger Disziplin, ausführliche 
Vorschriften regeln die Verwendung ihrer Zeit und ihr ganzes 
Thun und Lassen bis ins Einzelne. Ohne Zweifel wird die 
Eueichung des Schulzweckes durch das Vorhandensein eines 
Juternais und die darin durchführbare, fafst militairische 
Disziplin in hohem Grade erleichtert, wenn beides nicht 
sogar bei einer so großen Schülerzahl unentbehrlich ist, um 
Alle ohne Ausnahme zu gleichem Fleiß und vollster Ausnutzung 
der Zeit anzuhalten. 
In Oesterreich hat man mit gutem Erfolg eine ähnlich 
eingerichtete Staatsanstalt für Maschinenbauer, mit welcher 
Pe? ela Internat verbunden ist und die gegen 60 Schüler 
zaäͤhlt, in der Stadt Komotau in Böhmen gegründet. 
Auch bei uns ist die Form eines Internats für gewerb⸗ 
liche Unterrichtsanstalten unbekannt. Wohl aber finden sich 
im Süden Deutschlands an einigen mittleren technischen 
Schulen Lehrwerkstäätten für Maschinentechniker, so beispiels⸗ 
weise an den Industrieschulen in Bayern und an der Real—⸗ 
ind Gewerbeschule zu Mülhausen im Elsaß. Die Königlichen 
Industrieschulen in Bayern GNRürnberg, Augsburg, München 
und Kaiserslautern) haben einen zweijährigen Kursus; ihre 
Vorstufe war früher die dreiklassige Gewerbeschule und ist 
heute die neueingerichtete Realschule mit sechsjährigem Lehr⸗ 
zang und zwei fremden Sprachen. Mit dieser Vorstufe 
zusammen repräsentiren sie also eine ähnliche Organi— 
tion, wie die in Preußen intendirte technische Mittel⸗ 
schule mit einem vorbereitenden sechsjährigen Lehrgang und 
ikem darauf folgenden zweijährigen Fachunterricht. Nur 
vird an den Bagqerischen Industrieschulen auch in Gegen⸗ 
ttänden allgemeiner Bildung unterrichtet und, es steht den 
Abiturienten frei, statt sogleich in die Praxis einzutreten, 
ihre Studien auf der technischen Hochschule fortzusetzen. In 
den Parterreräumen der Industrieschule zu Nürnberg befindet 
sich auch eine wohleingerichtete Werkstatt für Maschinentechniker 
mit den erforderlichen Schraubstöcken, Drehbänken u. s. w. 
uind den dazu gehörigen Werkzeugen. Die Arbeit in dieser 
Werkstatt, an der zur Zeit in dem ersten Kursus 23, in dem 
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