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Denkschrift
norar zuzulegen, um eine Baugewerkschule besuchen zu können.
Der Verdienst des Mechanikers ist aber, da er das ganze
Jahr hindurch arbeiten kann, nicht hoch genug, um davon
hbedeutende Ersparnisse zu machen. Vielleicht ist auch das
Bewußtsein von der Wichtigkeit und dem Nutzen der Ma—
thematik und des Zeichnens für den Werkmeister in den
mechanisch-technischen Gewerben noch weniger verbreitet, als
unter den Bauhandwerkern. Uebrigens ist dasselbe neuerdings
ain einigen Orten sehr lebhaft geworden und hat zu Ver—
handlungen über die Errichtung von Fachschulen geführt. In
Iserlohn schweben solche über die Errichtung einer Fachschule
für Metall-Industrie, welche besonders die Bedürfnisse der
dortigen Fabrikation berücksichtigten, aber mit einer Lehrwerk—
ttätte nicht verbunden sein wird. Von dem in die unterste
Klasse Eintretenden werden die Kenntnisse eines Abiturienten
—
langt und ihm zur Pflicht gemacht werden, den halben Tag in
einer Werkstatt zu arbeiten. Denjenigen jungen Leuten, welche
diesen einjährigen Kursus nicht durchmachen wollen, wird die
Möglichkeit eröffnet werden, sich durch den längern Besuch eines
Abends- und Sonntags-Unterrichts die zum Eintritt in die
weite Klasse der Fachschule erforderlichen Kenntnisse und
Fertigkeiten zu erwerben.
Auch in Remscheid wird das Bedürfniß, durch Errichtung
einer Fachschule, welche hier mit einer Lehrwerkstätte verbunden
werden soll, dem befürchteten Rückgang der Klein-Eisen- und
Stahlindustrie vorzubeugen, lebhaft empfunden. Der Aus—
rührung dieses Projektes stellt sich die Schwierigkeit entgegen,
daß die Stadt, da die Gemeindeabgaben dort gegenwärtig
50 Prozent der Grund- und Gebäudesteuer, für die
oier ersten Stufen der Klassensteuer 200 bis 500 Prozent
und von allen übrigen Stufen der Klassen- und Ein—
kommensteuer 638 Prozent betragen, bisher ihren Beitrag zu den
Kosten auf die Hergabe der Lokalitäten, sowie deren Reinigung,
Heizung und Beleuchtung beschränken zu müssen geglaubt hat.
Auch in andern Gewerbszweigen ist die Errichtung von
Fachschulen angeregt worden. So haben Verhandlungen statt—
gefunden mit dem Vorstande des Verbandes deutscher Müller
und Mühleninteressenten, welcher den theoretischen Unterricht
mit der Gewerbeschule in Potsdam zu verbinden und für die
Einführung der jungen Leute in die Praxis eines der dortigen
zroßen Muͤhlenetablissements zu verwerthen hoffte. Die Aus—
führung dieses Planes ist jedoch bis jetzt daran gescheitert,
daß sich die beabsichtigte Verbindung der Anstalt mit der Ge—
werbeschule nicht hat ermöglichen lassen.
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