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Denkschrift
Unterricht meist auf 4 Stunden wöchentlich beschränkt,
dem einzelnen Lehrer eine zu große Schülerzahl zugetheilt
und die“ Befähiguͤng der Lehrer vielfach nicht ausreichend
gewesen ist. Die Leistungen, auswärtiger Anstalten, deren Ver—
hältnisse in allen diesen Beziehungen günstiger gestaltet waren,
ind welche unter Aufwendung größerer Mühe ein bescheideneres
Ziel erreichen wollten, ließen die Nothwendigkeit, einen anderen
Weg einzuschlagen, erkennen. Es liegt nahe, die gewerblichen
Zeichenschulen, welche in größeren Staͤdten und in den Mittel—
punkten kunstgewerblicher Industrie zu errichten sein würden,
aur zur weiteren Ausbildung im Zeichnen schon fortgeschrittener
Schüler zu bestimmen und ihnen zugleich die Stellung von
Vorschulen für die Unterrichtsanstalt des deutschen Gewerbe—
museums in Berlin anzuweisen. Man mußte sich aber sagen,
daß derartige Einrichtungen nur dann moöͤglich sein würden,
wenn die gewerblichen Zeichenschulen ihre Schüler aus den
Handwerkerfortbildungsschulen besser vorbereitet erhielten, als
Lies zur Zeit möglich sein würde, und daß auch an diesen
erst dann erfreuliche Erfolge sich würden erzielen lassen, wenn
der Unterricht im Zeichnen an ihnen und in der Volksschule
eine durchgreifendere Reform erfahren haben würde. Man
oerhehlte sich dabei nicht, daß der Zeichenunterricht an den
höheren Lehranstalten ebenfalls der Verbesserung sehr bedürftig
sei und daß diese Frage wichtige Interessen auch des höheren
technischen Unterrichtswesens wie der Geschmacksbildung der
Nation überhaupt berühre, man glaubte aber, daß hier eine
Reform von unten auf der allein richtige Weg sei und wandte
sich deßhalb im Jahre 1874 an das Ministerium der geist⸗
ichen, Unterrichtss und Medizinalangelegenheiten mit dem
Vorschlage, durch beiderseitige Kommissare unter Hinzuziehung
von Sachoerständigen für die Handwerkerfortbildungs- und
d gewerblichen Zeichenschulen einen Lehrplan entwerfen zu
assen.
Die in Folge dessen stattgehabten kommissarischen Bera—
thungen, mit denen eingehende Besichtigungen der, Einrich—
tuͤngen für den Zeichenunterricht hier, in Württemberg und
Hamburg verbunden wurden, haben die Nothwendigkeit er—
geben, zunächst einen Lehrplan für die mehrklassige Volks—
chule aufzustellen. Diese Arbeit ist soweit gefördert, daß die
Kommission jetzt an die Ausarbeitung der weiter erforderlichen
Lehrpläne wird gehen können. Mittlerweile ist vor einigen
Monaten in Berlin von den betheiligten beiden Ministerien
eine große Ausstellung von Arbeiten der Schüler sämmtlicher
Gewerbeschulen, der gewerblichen Zeichenschulen, der vom Staat
unterstützten bezw. unterhaltenen Baugewerkschulen, der soge—
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