Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

84 Des II. Buchs IV. Gap, | 
deswegen dan von vielen gar verneinet wird. Jedoch ist nicht zu leugnen / daß in 
etlichen etwas blauliches sich zeige / sonderlich inwendig gegen dem bodenwerts / und 
uͤmb die naͤgel. Von der Schwartzen / welcher besitzung einige sich ruͤhmen / ist der⸗ 
zleichen zweiffel : jedoch finden sich unter den Späten rohten einige / derer röhte schr 
dunckel und auff schwarkß sich ziehet / welche man indessen dafür halten kan. Den 
dritten plat bekleidet die ganß grüne / welche nur eine farbe / und darin eine beständig» 
keithält : dergleichen Jacob Plateau in seinem garten fünff jahr nach einander ohn 
einige verwandelung der farbe unterhalten / wie Clukus 1. 2. Rar. Plan, Hilft. c. 9. 
bezeuget. Einebeständige grünemit weissemrandeist im hiesigen Schloßgarten im 
jahr 1660, und folgenden gewachsen / welcher abbildung auch vorhanden, 
Ausser dem finden sich an vielen jungen Tulipen grüne streiffen / welche doch kein be- 
sonder geschlechte machen. Den nehesten preiß nach dieser besiken die Bunte/ ge- 
sprengte und geflammete / derer eine grosse anzahl / und veränderung. Darauff fol- 
gen pie gang weiffen / welche annoch ihr lob verdienen vor den ganß rothen / und gant 
gelben / als die unter allen am wenigsten geachtet werden. 
- Boa den Bunten Tulipen aber ist dieses denckwürdig / daß ste in der farbe schr 
unbeständig / also daß eine zwiebel / welche diesen Sommer eine überaus schöne blu- 
metrag / offters das folgende jahr eine ungestalte und verächtliche bringen wird. 
Auch geschiehet eöhergegen / daß aus einer zwicbel / so etliche jahr an einander gerin⸗ 
gerothe oder gelbe blumen bracht / einsmahl eine sehr zierliche und wolgcbildece auff: 
wächset : jedoch schläget diese lette veränderung mehrentheils aus zum verderben sd» 
taner zwiebel in folgendem jahr / gleich als wan selbigeihre eusserste krasst damahls 
zusammen gezogen / umb vor ihrem untergang noch den lestengíang / als ein ver- 
jöschendes liecht / zu trost des Gärtners von sich zu geben- 
V. Erzehlung der Knollen-Gewaͤchse. 
Durch dis wort verstehet man solche Gewaͤchse / derer wurzel einer foͤrmlichen 
wiebel nicht recht gleichet / sondern aus etlichen knoten oder auch gelencken / gleich⸗ 
sam zusammen gesetzet ist / doch also daß auch / wie bey den jetzt beschriebenen Zwiebel⸗ 
gewaͤchsen / zugleich einige zasern daran hangen. Und dieweil die wartung dieser 
inb jener in den meisten stuͤcken uͤber einkommet / als wird unnoͤhtig seyn / was kurtz 
jubor von ben Zwiebelgewaͤchsen ins gemein gelehret worden/allhier zu wiederholen : 
sondern wir wollen zu der sonderbaren erzehlung der Knollen-gewächs also fort schrei- 
ten, 
1. Knollig Eisenhuͤtlein. 
Aconitum nnifolium luteum bulbosum, C. B. Aconitum hyemale Belga- 
rum , Lob, hyemale Ponticum , Eyft, lycoctonum luteum minus, Dod. Ranunculus 
cum flore in medio folio , radice ruberofa , Jo. Bauhini, | 
Die bekante arten des Eisenhuͤtleins haben alle zasriche / dieses einzige aber 
hat eine knollige wurzel. Es traͤget auff jedem stengel nur ein blad / aus dessen 
mittelpunct waͤchset eine gelbichte blume im Mertz herfuͤr. Es bedarff 
keiner sonderlichen wartung / wenn nur die knollen behoͤrig ins erdreich einmahl 
geleget worden. 
z. Apho-
	        
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