Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

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ehen Blumen⸗kuͤnste. 9m 
Pariß bey denen Erben Joannis Robini Königlichen Botanici ; eins zy Dankig auff 
des Nahts Bibliothec / welches von dem weitbereiseten Friderico Monavio zugerichs 
et worden i anderer inandern Kunstkammern und Bibliothe>en zu geschweigen. 
.. Vlr. Blumen abbilden auff erliche arten. 
Dis geschichet in zween wegen : entweder daß der Blumen ganker Cörper 
1ach allen abmessungen / juxta tres dimensiones , fürgestellet : oder daß sie nur der 
Fläche nach abgebildet werden. Auffjenes befleißigen sich die Wachs-pussierert/ wie 
mgleicben bie jenige / so aus Flock-seide / und die sv aus gefarbeten Tragant allerley 
zegossen Bluntwerck künstlich verfertigen. Tn demandern üben sich die Holtzschnei⸗ 
der und Kupfferstecher / die Mahler und Uluminierer/ die Seidenstücker und Amu- 
jjerer / wieimgleichen die jenige / sv Eingelegte arbeit/ Cpera di mulaico , machen aus 
allerhand farben hol / vielmehr aber aus Marmor / Porphyrit / Läsur / Jaspis! 
Carneol/ und dergleichen kostbaren Steinen künstlich in einander gefüget : wie denn 
mit solcher Musaischen Stein-arbeit die Kirchen und Fürstliche Häuser in Italien 
zeutiges tages sehr prangen / als in welcher sie meinen / daß die kostbarkeit und zier/ 
zugleich mit der beständigkeit mehr / als in allen andern vereiniget sey)nnn. 
IX Blümenmit güldenen Buchstaben, 
Biezu muß man zufoderst eine solche mäterie bereiten / welche etwas klebrich / 
jedoch zugleich so flüßig / daß sie wol aus der Schreibfeder gehe : als Zucker-Candi 
and Sälmiac mit eßig in einen steinern oder gläsern Mörsel zerrieben. Oder zer» 
treibet Arabisch Gummi mit eßig / und seigets durch ein tuch. Alexius Pedemon- 
ranus 1, V. Secretor, thut bergleicben nit Gummi Ammoniaco , mit Sagapeno , mit 
Aloe. Hieron. Cardanus J. XIII. de Subtilit. schlaͤget den milchsafft aus Feigenbaͤu⸗ 
men vor: andre zerlassenen honig / und dergleichen. Mit einer solchen tinte schrei⸗ 
bet auff Tulipen / Poͤonien / Rosen / Neglein / und ander bequem Blumwerck buch⸗ 
staben oder einige zeichen mit einer feder oder behenden pinsel nach belieben / und lasset 
estrucknen. Darnach feuchtet die schrifft än mit dem athem oder anhauchen / bele- 
get sie mit Bläd-gold oder Blad-silber / drücket solches mit bäumwoll an / und wischet 
damit ab was nicht häfftet : so erscheinet die zeichnung gülden oder silbern. Dex- 
gleichen schrifft kan man auch auFdie Blätter seßen / guff den blumen aber / sonder⸗ 
lich auff den rohten / stehet es viel zierlicher, | 
| X. Architectur der Blumen. 
Hiedurch wird nichts anders verstanden / als eine sinnliche zusammenfuͤgung 
schoͤner Blumen / daß daraus eine gewisse figur entstehet. Also die blumen Circkel⸗ 
rund zusammen binden / daß ein Krantz daraus werde / ist eineuhralte erfindung /da- 
pon Polydorus Vergilius l. 2. c. 17. zu lesen. DieBuͤschlein zu riechen sind gleich- 
fals sehr gemein / jedoch zeiget selbige zu winden eine gar künstliche art/ Jo, Bapt, Fer- 
rarius L IV. Flor, c. 1. woselbst er auch etliche geflochtene körblein fürgestellet / in wel- 
hen die abgebrochene Blumen gang ordentlich duff gestecket werden / daß sie einem 
zierlichen Turn oder änderm Gebäw ehnlich sehen / Und an stat der Schawessen auff 
grosser Herren Taffeln geseßet werden können, = 
Weil aber dergleichen Blumenbäw/ wegen mangel der Wässerung/ ganß 
anbeständig/ und schnell vergehet ; als ist men“chlicher fle;ß auch dahin bedacht gewe 
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