Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

152 Des III. Buchs IV. Cap. 
Cueurbita verrucosa, C. B. Warzen⸗Kuͤrbis. Quibus addantur se- 
quentes : Cucurbita ;cafeiformi s, cydoniformis , citriformis , aurantiformis , 
limoniformis, fpongifera , compreffa , clypeata, & fimiles, 
Sirirntemahl die Kuͤrbis so wol an blaͤttern / als an der frucht staͤrcker und groͤ⸗ 
ber sind / dan die Melonen und Gurcken / so erfodern sie auch weniger muͤhe zu ihrem 
baw. JIedoch / wenn man damit eylet / kan man die kernen auch ins mistbett stechen / 
and hernach verpflantzen: aber es ist genug / wan ihr dazu ein gut gemistetes und 
etwas feuchtes land erwehlet / und zwar an einer seiten ewers gartens / da sie raum 
znug haben sich aus zubreiten. In dasselbe druͤcket loͤcher zimlich weit oon einanbezl 
und stechet die eingeweichtekernen ümb den Bollen-mond im April also / daß die spi⸗ 
ken unten kommen / oder vielmehr leget fie plat nieder / wie droben von der aussaat de: 
rer grossen Samen gelehret worden / und klopffet die erde drüber zu. . 
. Wenn sieauffgehen/ und im fortwachsen noch zu dichte stehen möchten | so 
verziehet hin und her die kleinesten also / daß die übrigen stärksten bey zwo ellen weit 
von einander stehen bleiben : üimbleget auch eine jedwede mit etwas kurken kühmist 
hn stroh / und begiesset sie im mangel des regens mit grossen fleiß/ dieweil ohn viel 
feuchtigkeit sie nicht fort zu bringen. Nachdem sie uun anfangen zu blühen! so fallen 
die ersten grossen blumenin drey tagen ohngefehr / sonder frucht ab : alsdan erschei- 
zen andere / die etwas kleiner sind/ und die frucht zugleich hinter sich haben / dielässtt 
man fort wachsen : wären aber unter diesen lektern auch einige falschen / sokan man 
siein zeiten weg nehmen. . Undob woleinige die Kürbisse an geländern zu sparung 
ves raums oder zierde.wegen auffziehen./ so giebt es doch die erfahrung / daß die jenige 
so «uF dem erdreich liegen / viel schwerer und besser sind / ais die haagende. - Dies? 
mühe ist davey / daß mau die liegende allgemach gegen die Sonneümbrehren mnß/da- 
nit die farbe der frucht allenthalben gleich werdet, Jedoch hat es mit Flaschen und 
Schlangen-Kürbissen eine andere beschaffenheit / als welche auffder erden nicht fort 
tommen können / sondern müssen au gelender gesetet/ auch von übrigen ranc>en wol 
zesäubert werden. Sonst aber einen sehr grossen Kürbis zu zielen / so erwehlet einen 
jungen der nur fausten-großist : schneidet indemselben neben dein stiel ein dreycekig 
und aus stecket ein Senffkorn hinein / und das spund wieder drauff. Solch 
spund verwächset mit der zeit / vas darin verborgene Senffkorn aberkömmet auch 
zum wachstum / und treibet oder schwellet den Kürbis sv auff] daß er seine natürliche 
jrösse zum wenigsten doppelt erlanget. Jedoch sind sotane auffgetriebene Kürbisse 
nicht so dawerhaFtig / als die gemeine. | 
- Wenndie Kürbisse wolreiff sind / schneidet man siemitdem ftiel ab / und leget 
sie auffbretter in einen temperirten ort / älso daß sie nicht an einander rühren : den 
Samen hebt man auff! wenn fiezur speise nach gerad verbrauchet werden. Pnd 
zwar die grossen Kürbis werden nur zum gemüse mitmilch / wiebekand / gekochet: 
die kleine Stern-Kürbis ader / weilsie noch jung sind / lassen sich auff zweyerley art zu 
richten.“ Erstlich also ; man spaltet sie zwey oder drey mahl von einander / und 
Chneidet beydes die auswendige schale / und das kernhauß hinweg. Das übrige fic 
det man also ganß mit wasser ab'/ bis es mürbe : alsdan giesset das wasser davon! 
und hergegen eine gute fleischbrühe daran / würzet es ab / undrichtetalso dieganken 
Schnitte ohn zerbrochen an. Zum andern / kan man die also zngerichtere rohe 
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