Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

)68 | Des IV. Buchs II. Cap, 
ober zween stehen / bis sie etwas erstarcket und tuͤchtig werden / daß man sie nach gut- 
duͤncken in die Baumschule oder anderwerts im garten verpflantzen kan. 
Sonst aber die abwartung derer im Stechplatz auffgeschlagenen pflaͤntzlein 
hetreffend / da ist von noͤhten / dieselben vom graß und anderm unkraut jederzeit durch 
wieden sauber zu halten / damit sie am wachstum nicht verhindert werden. Geschie⸗ 
het es auch / daß aus einem stechloch mehr als ein pflaͤntzlein auffivacbfet] fo ziehet matt 
das schlechteste weg / doch ohn verlezung des andern. Solten auch unter den einzeln 
einige gar geringe seyn / selbige ziehet man gleichfalls aus / und thut sie beyseit / damit 
die übrigen desto freyer wachsen mögen. Sonst dienet solchen jungen pflänklein 
noch zur zeitkeine mistung / sondern man sol selbige bis zu ihrer verseßung sparen: 
imgleichen leiden sie das erste und ander jahr kein messer : das dritte jahr aber kan 
man die untersten Beyschoß behend abschneiden. "Also nun lässet man diese junge 
bäumlein in ihrer mutter-erde etwa vier jahr fort wachsen / so pflegen sie indessen 
daumesdick zu werden / und dienen zu pfropffen/ oder/ wofern etliche an sich selbsts gut/ 
oder des pfropffens nicht bedürffen/mit in diereihe der alten bäume im garten verschet 
zuwerden. Mit dem Steinobst aber gehet es geschwinder zu | sintemahl dieselbe 
bäumlein wolim andern jahr verseket werden können : die man aber geden>et zu 
pfropffen / sollen so lang in ihrem mutter-grund unverrücket bleiben] bie fie gepfropf⸗ 
fet sind / und nachgehends koͤnnen sie an den ort / da sie stehen sollen / gesetzet werden. 
3. Vont Seß-Plaß, 
Dieser ist die auder helffte der Baumschule / und wird gleichfals wie der 
Stechplaß im Herbstin VX. längliche Bette mit dazwischen lauffenden steigen abge» 
theilet. Nachmahls schnüret ein jedes Bett der breite nachin zwo// der länge nach 
in 12. reihen : so fallen die durchschnitte/ darin die Wildfänge sollen geseßet werden/ 
fast zween fuß weit von einander. 
Bon samlung aber solcher Wildfänge an Apffeln/ Birnen ! Kirschen! Pflau- 
men/ Hagedorn ist zu wissen 1. Daß man sienicht ohn unterscheid auff kauffen sol / 
sondern sich vorher erkundigen / wo sie ausgegraben worden. Denn eshatdie erfah» 
runggezeiget / daß die jenige/ so auff Wiesen / oder nahe bey Wassern auffwachsen! 
niemahls recht gerahten : dieaber aus Wildnüssen/ aus rauhen / oder auch steinig» 
tenortea genommen werden. bekommen wol/ sintemahl solche verseßung aus einem 
geringen in einen bessern grund.der natürlichen ordnung gemeß ist : woaber die ver- 
seßung aus einem guten ineinen schlechtern boden geschiehet/ da bleibet alles stehen. 
(1. Wennsie nungleich antüchtigen orten genommen werden / so muß doch die auß- 
grabung auch behörlich geschehen. Als anfangsbezeichnet man den Wildfang mit 
einem kleinen hieb oder andern mer>mahl gegen der Sonnen auffgang/ damit er im 
einseken hinwieder sv gekehret werden möge. Därnach fänget man das graben ait 
nicht beyin Stamine / sondern fast zween fuß davon ringsümb / damit sich die wur- 
zela besser lösen. Wenner aus gegraben / schneidet man die eusersten wurzeln / alle 
Meben-äste / samt dem gipfel hinweg / daßan jedemästlein mehr nicht / als ein auge 
;brig bleibe. 01. Die Grössebelangend / so lässet man den verschnittenen Stamin 
rey oder vier fuf hoch : seine dick? aver sol dyn ohngefchr eines guten-daums : sind 
aber Dtaue Stämine sehr viel dicker / oder sehr viel danner/ solches beydes ist unti 
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