Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

VN 
"4 Bit 
T Np 
TC l 
St amo 
tunm 
dui 
1 oM 
q iN 
Up NS 
—B 
ae belts 
aet 
"ubt 
Ime 
E 
= 
Zach 
aad 
vt uc 
vane 
ut pt 
Jer werdn: 
n 
utt 
- ve erb 
né edt e 
ag un 
o imm 
4 petri 
GU punt 
vir pm 
oti xt 
E 
NES 
Von der: Pfropfffunft > 3757 
II. Pfropffreiser brechen. | 
:, Ex quibus arboribus. Pfropffreiser sollen genommen werden von mittel⸗ 
maͤßigen gesunden baͤumen / und welche jaͤhrlich viel und gute fruͤchte zu tragen pfle⸗ 
gen. Hergegen sind hiezu untauglich die gar alten / wie auch gantz unfruchtbare 
zäume / dieniemahls blühen / noch tragen : imgleichen die annoch sv jung / daß sie 
aiemahls geblühet haben / sintemahl man von sotanen Reisern vergebliche früchte er- 
Vvarten würde. - Dennoch ein frucht-tragender baum je jünger er ist / je schöner und 
tüchtiger Reiser kan er geben. - | 
. 2. Locus, Sie sollenaber genommen werden nicht von den untersten zwei- 
zen / welche gemeinlich untügtich find : sondern von den spißender inittelsten / welche 
ihre volle zeitigung haben / uid gegen Auffgang der Sonnenodet gegen den Mittag 
|ich strecken / als welche die beste krafft und wärme in sich haben / auch jehöher am 
vaum / je besser : jedoch nicht von den ganß obersten gipffeln. . 
j. Qualitas, Ihre gütigkeit bestehet darin | daß es nicht sind Wasserschösse! 
noch langerahne Reiser / sondern etwas dicke / wie ein ftat feder kiel ! voll Gast 
mitaugen bicbt beseket / an der Spike nicht gablicht / sondern einfach / und endlich 
aur einesjahres Schoß / welcher jedoch bermittelft Eines starcken knots mit dem alten 
holtz vereiniget sey. Und zwar von diesen letzten ist in acht zu nehmen / daß die Rei⸗ 
ser von Kirschen / Pflaumen und dergleichen Steinobst / weilsie gar lange Jahrschoß 
treiben / des alten holßes im pfropffen nicht bedürffen : hergegen muß ein jedes Apf» 
fel und Birnreiß eines guten Gliedes lang auff das alte holß gebrochen werden : ja 
wennman sotane Reiser auff gar starcke Stämme pfropffen wil / sv schadet es nicht/ 
ivenngleich dreyiähriges hols an ihnen bleibet / bieteil fie solcher gestalt das drucken 
desto besser erdulden können. - 
4. Modus, Das brechen der Pfropffreiser kan zwar mit der hand geschehen)!. 
doch muß man sich hüten / daß die rinde nicht verschret / und die Reiser dadurch un- 
tüchtig geinachet werden. Brechet derhalben alles unterwerts/oder drücket sie gleich 
gegendenastab : welche ihr aber mit der hand ab zureichen nicht vermoͤget / die schnei⸗ 
derinit der Baumscheerab. | 
5. Tempus, Diebequemste zeit Pfropffreiser von allerley Obst ab zunehmen/ 
st der Hornung / drey odor vier tage vor dem Newen Licht / an einem hellen und kla- 
Tem tage ] unb zwar in den stunden vor Mittage, Schicket es sich / so meide man 
auch die zeichen des Krebs und Scorpions / wosern eben der Mondin denselben be-. 
findlich : hergegen ist der Stier und der Steinbock gut / weil die alsdan gebrochene 
Reiser von den Raupen nicht sollen beschädiget werden. Einige halten guch viel 
auff die brechung der Reiser / welche drey tage vor und drey tage nachdem Vollen- 
tiecht in eben dem Monat Februario geschiehet. Sonderlich aber dienet der Hor⸗ 
aung fuͤr die jenige Reiser / welche anders wohin versendet oder sonst lang verwahret 
werden sollen: welche man aber in seinem garten oder in der Nachbarschafft also⸗ 
fort wider auffsetzen wil / insonderheit von Steinobst 1 diefönnen wol im Merz 
der April / nachdem der jahrgang früh oder feat fället / allererst gebrochen wer- 
den. 
—II. 
cud wen 
—* 
t "et
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.