jo Des IV, Buchs IV. Cap,
4 Observatio de juvenculis,- Bäumlein gar jung zu pfropffen ist kein vor-
theilt / sintemahl sie doch ihre behörliche stär>e erst erlangen müssen / ehe siefrucht
bringenkönnen : und solche stärke kan jänen das Reiß nicht geben / sonderndie
zeit,
5. Observ. de sylvestribus. Die Wildfaͤnge sollen genaw an der erden ge⸗
pfrepfft werden / solches hil Ft ihnen nicht allein zu desto geschwinderm Wachstum /
sondern auch zur zierde. Denn im fall man sie hoch pfropffet / pfieget das gepfropff⸗
te dicker zu werden / als der stamm felbst:: Welches nicht allein heßlich stehet / son⸗
dern es werden dergleichen bäume nach etlichen jahren vom winde gebogen und wach»
sen krumm. —
6. Observ. de jamdum infitis. Wann euch Obstbäume zu handen kommen/
welchezwar allbereit gepfropffet und in die höhe zewachsen sind / ihr aber gleichwol
der früchte halber nicht versichert seyd : so pfropffet fie noch eins / und zwar gerad un⸗
ter den ästen / ja wo müglich so hoch / daßein Mann mit auffgeseßtem Hut unverhin⸗
dert darunter gehen koͤnne. Solch wiederholtes Pfropffen ist keines weges schädlich!
sondern vielmehr vor ein Meisterstäck der Pfropffkunst zu achten : dieweil je oͤff⸗
ter ein baum gepfropffet wird / je groͤsser und schoͤner werden hernach defselben
fruͤchte. | |
UO VI. Von dem Zweig⸗pfropffen. |
Und so viel sey gesaget von dem Pfropffen auff die jungen Stämme : wenn
sher ein baum alibereit so erstarcket / daß er zwey / drey oder mehr Spannen in derdi-
>kehat/ so pfropffet inanihn nicht am stamm / sondern an den zweigen : und daher
ist der name Zweig-pfropffen entsprungen. . -
Derohalben wennin einem garten ein starker Obstbaum sich befindet / wel-
her nur geringe früchteträget : svistihm.dergestaltam besten zu helffen / daß mani
seine äste absäge / und mit guten Reisern besetze. Man benimt ihm aber nicht zu-
gleich alle äste / sondern anfaängs-nur die helffte / damit der auffwallende Safft sich in
die übrigen mit vertheilen möge ] welcher sonst alles ersticket / sonderlich an Apffel-
bäumen / wenn ihnen zugleich alle äste abgeworffen würden. Auffjeden zweig seket
man ein / zwey oder drey reiser / nachdem er starck ist/ und verwahret fie mit benge
hnndenen stäblein wieder den wind. -Wofern nun diese bepfropffte zweige wol be-
kommen und viel hols treiben / so pfropffet man das folgende jahr wieder ein tbeil bere
selben / und das dritte jahr die übrigen;
-- -- Esstehen bisweilen auch wilde bäume duffee den gärten / oder gar aufdem
Felde : sotane/ wenn sieschon noch sv groß und dick sind / können durch das Zweig“
pfropffen nußbar gemachet werden. RÜberdem kan ein solch einziger bepfroffter
haum / wann er wol anschläget / schon im dritten oder vierten jahre mehr früchte brin»
gen / als sechs junge bäume nicht vermögen.
. VIL Vondem Stuben-pfropffen. |
Kurtz zuvor haben wir gehoͤret / daß ein Stamm / der mit nußz gepfropffet
werden sol / damit er vorher seine wurzeln fest setzen moͤge / zum wenigsten ein halb
jahr an seinem ort unverruͤckt sol gestanden haben. Von solcher Regel wird ausge⸗
nommen das also genante Stuben pfropffen / sintemahl bey selbigem eine versetzung
und
P
M ^^
d
„"“
hoe
FAR
"a
met
(T
79
fu
int.
Ya
aiu
Ite:
EA
ltr?
Ia
um
Wah
t
Ns.
^ *
ius
(UP
UR
M
pe
V
7
iet
Bi
1a,
WI
üt
V
Art:
" |
is
MIT