Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

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Kranckheiten der Badume. jog 
Andere legen die ursach auff die Messer / damit die baͤume beschnitten / oder 
zestümmelt werden : siatemahl wenn man hiezu gemeineunsaubere Tischmesser / da 
äsche/ fleisch / und allerley essen mit geschnitten worden / gebrauchet/ solches sol gele⸗ 
genheit zum Krebs und anderm unraht geben. Und zwar es ist billich / daß ein recht⸗ 
schaffener Gärtner ihmauch bey zeiten rechtschaffene Instrument / wie selbige hiebe- 
vor verzeichnet sind / zulege / damit er nicht anstat eines saubern Rebmessers sin 
Brodmesser zu brauchen genöhtiget werde : alldieweilwie man saget/ Gut Werc>- 
zeug ist die halbe arbeit... = 
Nocheine ursach kan hiezu geben der unflaht / welcher auff den Zwieseln zWie 
schen dem stammund den ästen sich samlet : sintemahl daselbstgemeinlich der Baum- 
Prebf zu wachsen pfleget. Fstalso einenöhtige arbeit / daß diese Zwiesel allzeit reits 
gehalten / und von solchem unfiaht gesaubert werden. 
Aber diefürnehmste ursach ist meines bedünckens eben derselbe auffwallende 
Safft | dessenkurß zuvor von dem Brande gedacht worden / also daß beydes der 
Brand / und der Krebs einen gemeinen ursprung haben können. Denn wenn es 
sich zuträget / daß der überflüßige Baumsafft weder durch auffberstung der rinde von 
sich selbst / noch durch das Schröpffen abgeführet wird : so ersticket er in sich / wirfft 
ie und da dierinde auff / und machet sie kerbig. Findet man nun am Stamme oder 
in dem Zwieseln solche auffgelauffene kerbige rinde / so thut man wie bey dem Brande 
timen ausschnitt bis auffs frische / verstreichets / und ver wahrets zum uͤberfluß auch 
wol mit Bast / damit kein wasser hinein dringe. Zur verhuͤtung aber dieser krauck⸗ 
i toitbe eben auch das Praͤservativ des Schroͤpffens / wie beym Brande / bien 
ich seyn. - 
III. Von dem Borck-wurm. 
Vermiculatio. Wenn ein Baum geschlagen / gestossen oder auff andere wege 
so beschädiget wird / daß dierinde sich von dem holt absondert : an selbigem ort wach» 
en würmlein / welche dierinde durchfressen / und verursachen/ daß der nehrende Safft 
zu grossem nachtheil des baums ausrinnet. Dergleichen halten einige dafür / wenn 
die bäunze mit unreinen händen angerühret werden / daß die stämme davon Pücklein 
guffwerffen / und würmlein drin wachsen. JFungleichen kan der erstickte Baiumsafft / 
davon der Brand und Krebs entstehet / zuweilen auff eine solche art üömbschlagen und 
verderben] daß wärmlein dargus werden. = 
Derohaiben sol man bey dem ausgraben / verseken / und anderm begatten der 
bäume / so viel müglich/ verschonen / daß sie nicht geschlagen! noch verleket werden. 
Treugnensich aber allbereit an ihnen Pücklein / oder durchgefressene wurmlöcher ; so 
schneidet und schabet man solchen unraht weg / und verstreichet den schaden wieder mit 
Baumsalbe. 
VUVWV. Von dem Schurff. 
Scabĩes. Nachdem die baͤume wol erstarcket fib / fangen sie zuweilen an rau⸗ 
he rinde wie einen Schurff zu kriegen. Anfänglich bringet dieses keinen schaden / son⸗ 
dernman lässet es so gehea / bis djerinderecht rauh und grob werde. Alsdan ist es 
zeit solchen Schurff durch schaben herunter zu ziehen / so bekommet der baum krafft. 
und wird wieder gleichsam verjünget. 
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Solch
	        
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