396 * Des IV. Buchs VI. Cap.
bastoder leinwand drüber her. Johann Royer heisset eine Baumsalbe zu den ver-
wundeten Bäumen also bereiten : Nehmet Wachs / ungesalßene Butter / frischen
Schaff-talg / und Hark jedes sechs loht : Safft von Wallwurß / und Tbischwurß
zerstossen und durch ein hären tuch gestrichen / Honig / Terpentvin jedes drey loht:
[asset es alles zusammen über gejindem fewer sieden 7 rühret die materien wol
durcheinander / undnachdem cs erkaltet / verwahret es zum gebrauch.
Wer die Kosten sparen wil/ machet nur ein Baum-leimaljo. Nehmet zwey
theil Köhekoht / und einen theil weichen Leim : menget beydes wol durch einander;
und brauchet es die schadhafften bäume damit zu verstreichen. Sotanen Baum⸗
leim feucht und linde zu behalten / ist nöhtig/ daß ihr denselben in einen brettern kasten
schlaget / und ihn also an einem schattigen ort eingrabet : sonst wird er hart/ und zum
geschwinden brach ungeschickt. | .
IX. Der frembden Baͤumlein Cure.
Wer die bisher erzehlte acht gebrechen der baͤume ins gemein / und ihre heilung
begriffen / der wird leicht auch schliessen koͤnnen / wie mit denen fremden uͤmbzugehen
seyn möchte. Jedoch allen zweiffel zu verhuͤten / wollen wir davon diesen besondern /
nur kurtz⸗gefasten bericht fuͤrtragen.
Wenn eines ewer auslaͤndischen Baͤumlein zu trauern anfaͤnget / so grabet
zur Wurzel : wohnen etwa Ameisen oder andere schädliche würme da / so zerstöret
ibnen ibr neft : ist die wurzel anbrüchig oder angefaulet 7 sv verschneidek siebis auffs
gesunde / und beschüttet es wieder mit guter frischer erde. Hat die Wurzel keinen
mangel / und der baum wil doch nichtfort : So gebet ihm eine tünchung durch asche!
also daß ihr Kürbis-Melonen-Gurcken-blätter samt ihren reben / wie auch allerley
Pappeln-blätter und Bonenstroh durch einander menget / und es zusammen verbren-
net : diese asche strewet funb' die wurzeln / und scharret die erde wieder drüber
der : begiesset sie zu zeiten mit Ochsen oder Kälberblut / sv erheben.fie sich von
newen.
Es suchen auch einige die wurzeln zu tuͤnchen und den baum wieder zu erfri⸗
schen also / daß sie eine todte Kraͤhe / Huhn / Hund / abgestreifften Fuchs oder derglei⸗
chen aaß zu der wurzel graben / und verscharren. Das Schroͤpffen wollen sie
nicht so wol / als die einheimische baͤume vertragen: sehe man aber augenscheinlich /
daß ein baͤumlein durch zuviel feuchtigkeit beschweret wuͤrde / so koͤnte man ihm im
Majo oder Junio ein wenig lufft machen / jedoch daß das anffritzen mit dem messer
zantz fuͤrsichtig und behend geschehe / und zwar ausser den tagen / da der Mond im
Krebs oder Scorpion sich befindet.
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