204 | Des IV, Buchs VII. Cap.
auch die beyde folgende arten / gehoͤret unter die stetsgruͤnende baͤume / und kan aus
frischen reiffen Lorbeern / geschwinder aber aus der brut oder bewurtzelten Schoͤßlin⸗
gen vermehret werden. |
- Laurus fylvefttisfolijs fübhirfuris, C.B. Wilder Lorbeerbaum oder Lau-
pus Tims. Laurus Tinus cerulea bacca , Adv. Lob. ic, Tinus primus , Tab, Clus,
Andiesem ist merckwürdig /daß er in der jugend breite rundliche blätter träget / wel-
che mit dem alter schmäler werden und sich mehr und mehr zuspiken. Sonjt find sie
guFderrechren seiten alle glatt / auff der verkehrten aber haben sie gemeinlich etwas
rauthes bey dem anfang der adern. Zur vermehrung treibet dieser baum viel Brut
gus der wurzel. | |
Laurus Americana. Atmericanischer Lorbeerbaum, Taurus Mexicana,
Hort. Patav. Dieier kam aus Braband imjahr 1658. anhero nach Berlin in den
Churfürstl. Schloßgarten unter dem namen / Caneelbaum: sonst ist beband / daß die
CandschaFt Mexico ein theil sey des mitternächtigen Americe. Gewiß istdiese art
dieansehnlichste unter allen Lorbeerbäumen / indem sie nicht allein starck und hoch von
stantme / sondern auch mit ästen ümb und ümb zierlich verschen. . Hiebeneben sind
die blätter noch eins so groß als än den gemeinen Lauriern/ undistihre foliatur hierin-
geit fonderbar / daß die äste nach dem stamm-werts bloß / hergegen nach dem gipffel
jan dicht mit blättern bekleidet sind. Erkömmet bey uns zur blüht : die wurzel
aber treibet keine Brut/muß also die vermehrung durch Spalt-töpffe gesuchet werden.
XXII. SMastix-baum.
Lentiscus vulgaris, C. B. Lentiscus, Matth. Dod. Clus. Lob. Lon. Dieser
ist gleichfals ein stets⸗ gruͤnender baum / dessen blaͤtter immer acht und acht an einem
stengel stehen / also daß das Spitzblad vorn allezeit mangelt. Seine bluͤht bestehet
aus rohten beerlein / wie eine traube zusammen gesetzet / erscheinet bey uns im May:
sonst ist dieser baum voll harß / welches ausihm fliesset / wenn er geriket wird / und
bekominet alsdan solch harß den namen Mastixr: Auffder Insel Chio im Aegeischen
Meer wird der beste Mastix gefunden / und ist daher sotaner baum bey den Tuwoh-
nernin solchem wehrt / daß dein die hand abgeschlagen wird / der einen nußbaren Ma-
stixbaum auf seinem eignen oder eines fremden acker ümbhawet. Fn Ttalien geussct
ex zwar duch etwas Mattix äus / aber sehr wenig : wir vergnügen uns hier? mitsei-
ner besißung/und bemühen uns durch einlegung der Schößling unten imb pen (tamm
wie auch durch abgebrochene Zweiglein junge zu zielen. E
m XXIII. Guajacum.
Lotus Africana latifolia, C. B. Lotus-baum / Frantzosenholtz vulgo. Lotus
Africana altera, Matth. Pseudolotus Matthioli, Tab. Guajacana, Eyst. Guajacum
Patavimum Fallopij, Lob. Der rechte Lotus wird im teutschen Zurgelbaum genen⸗
net / und ist bey uns nicht vorhanden: ein baͤumlein aber dieses geschlechts mit brei⸗
ten unzerkerbeten blättern hat nun etliche jahr ber im Churfürstl. Schloßgarten zu
Berlin guten wächstum gehabet, In Welschland findet man hievon grosse bäume!
welche schwarkblawe runde beerlein tragen : und ist der fürtreffliche Wundarkt
Gabriel Fallopius antfangs der meinung gewesen) daß es sey ein geschlecht Ligni Gua-
jaci oder des Frantzosenholtzes / und könte also im mangel des rechten wieder selbige
ranck⸗