Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

24 Des IV. Buchs VIII. Cap. | 
schaͤden lassen kan. Derer sind ohngefehr XXXVII. geschlecht / die sonderbaren arten 
nicht mit gezehlet. 
| J. Melbeer⸗baum. 
Alnus fru&u Mefpili, Alnieffigie lanato folio major, C.B. — Aria Theo- 
phrafti , Tab. Cam. Lob, Sorbus Aria cognominata , Cluf. Die gemeine bey uns 
bekante Elsen oder Erlenbäume haben runte/ grüne / an beyden seiten glatte blätter : 
andieser art aber sind die blätter etwas länglich / unten ganß weiß und wolligt wie 
am weissen Pappelbaum / oben her grün und glat oder doch nur mit einer so zarten 
Wolle beseßet /daß man siekaummercken kan. Die blüht ist weiß : die früchte glei- 
chenden kleinen Mespeln / siken an langen stielen heuffig zusammen/ sind an farben 
röhtlich / wan sie teig oder mürbe werden / kan man sieessen. Im Wuͤrtenbergischen / 
amb Basel / nnd etlichen orten am Rheinstrom wächset dieser baum wild : bey uns 
aber muß er gepflanket werden / bekommetjedoch garleichtlich aus der Wurzel-brut/ 
nd darffkeiner sondern wartung. 
II. Mandelbaum. 
Amygdalus sativa, C. B. Amygdalus, Dod. Trag. Tab. Amygdala, Matth. 
Lob. Eyst. Der Mandelbaum hat / nach der dicke des stamms und höhe der äste] 
nicht viel wurzeln / daher es kommet/ daß er vom winde leichtümb geworffen wird/ 
wofern er bloß stehet / und von gebäwden oder andern bäumen nicht beschirmet wird. 
Die blätter sind schmall/ länglicht / zerkerbt / und gleichen dem Pfirsichlaube : ge 
zen den Winter fallen sie ab / auff den frühling sehr zeitig kommet erstlich die purpur- 
veisse blüht / und bald drauff newe blätter. Die frucht hat doppelte schalen / wird 
im Herbstreiff/ und ist am geschmack entweder süß zur speise / oder bitter zur arkney. 
Der Mandelbaum wächset gern in einem frischen Sandboden / wie auffun- 
sern Weinbergen / wilaber hergegen warme Sontie haben : sonst blettert und blü- 
het er zwar wol / die frucht aber artet nicht recht. Pnd dis ist die ursach / warümb 
unsre Mandeln denen aus Candia / Ttalien und dem Delphinat in Franckreich / we- 
der an grösse noch liebligkeit gleichen. Derhalben wenn ihr aus den kernen junge 
bäumlein zielen wollet /so suchet unter denen fremden etliche der besten aus / weichet 
sie etwas in wasser / und leget sienach der länge in gut erdreich. Sie können auch 
durchs pfropffen in die Rinde oder in den Spalt verbessert werden : sotane Pfropff⸗ 
reiser aber muß man sehr zeitig / ehe sie augen treiben / von den mittelsten gipffeln des 
baimns brechen. Es werden aber Mandel-enc>en nicht allein auff Mandeln / sondern 
auch wol auff Pfirsich und Pflaumen-stämme geseßet. | 
Ausser diesen grossen Mandelbaumisft auch bey uns eine art Zwerg mandeln / 
Amygdalus nana five pumila „ vorhanden / welche ganß niedrige und schmall-bläattri- 
gebäumlein sind : bringen doch fast so grosse früchte / wie die vorigen : die schalen 
aber sind dünne /und derkern bitter. | 
| III. Bonen-baum. | d 
' Anagyris fœtida, C. ßB. Stiuckend Bonenbaum. Anagyris, Dod. Lon. 
Clus. prima, Tab. Cam. fœtida arborescens, Lob. 
Anagytis non foetida minor , C, B. Bonenbaumohngestan>. Anagyris 
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