Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

„Des IV, Bachs VII, Cap, | 
VIII. Linsenbaum. 
Colutea vesicaria, C. B. & Eyst. Falsche Sensblaͤtter. Colutca, Matth. 
Dod. Fuchs. Colutea Theophrasti, Lob. Tab. Clus. Dieses baͤumlein waͤchset sechs 
oder acht fuß hoch / der stamm ist nicht sehr dick / jedoch mit vielen schwancken aͤsten be⸗ 
setzet. Die blaͤtter gleichen den rechten Sensblaͤttern / nur daß sie vorn nicht spitig/ 
sondern rundlich sind / daher er von unsern gaͤrtnern ins gemein Sensblaͤtter oder 
Sensbaum genennet wird. Die bluͤht kommet im May herfuͤr / und bleibet bis in 
den Sommer hinein : darguff folgen rund aufsgeblasene schötlein erstlich grün/dar- 
nach purpurbraun : wenn man selbige mit den händen zerdrucket / geben sie einen 
enall von sich. Auch wächset in denselben ein harter bitterer same den Ackerlinsen 
ähnlich / daher der name Linsenbaum entsprungen. Solche frucht bleibet das ganke 
jähr am baum hangen / also daß die alten blasen von den ncwen noch gefunden wer- 
dein. Dievermehrung geschichet beydes durch den Samen / und die Brut leichtlich. 
IX. Gornel-baum. 
Cornus hortensis mas, C.B. Cornus, Trag, Matth. Dod, Lob, mas, Tab. 
vulgaris mas , Cluft Dieser ist von sehr hartem holke/ ja auch ohn mar> : das laub 
ise dunckelgrün / je zwey und'zwey blad gegen einander : blühet im Merk bleichgelb/ 
and zwar vor dem laube. Die drauff folgende früchte / welche an etlichen orten 
Welsche Kirschen genennet werden / sind länglicht wie Jujuben : siereiffen im Se- 
ptember und werdenroht / sind eines herben zusammen ziehenden geschmacks : wenn 
Fe aber erweichen / sind sie süß. Der Kernistangestalt unb bárte bent Olivendernen 
gleich. Die vermehrung geschiehet durch die Kernen /oder durch die Wurzel-brut.. 
X. Hasel⸗staude. 
Diese treibet schwancke ruhten / an welchen breit-runte gekerbte blätter den 
Erlen gleich wachsen : schicket sich auch an Gelendern / zu Hägen und Sommerhüt- 
ten. Sie blühet / und gewinnet auch absonderliche lange zäpfflein : und zwar 
wan die zapffen iim Mers beginnen gelb zu werden / so erscheinet die rohteblüht/nach 
derselben folget erst das laub. Ihre frucht sind die bekanten Haselnüsse / unter wel⸗ 
:hen einekleine weisse art bey uns wild wächset : die zahmen aber sind groß / werden 
in gärten gebawet / und sind dreyerley. - 
Corylus sativa fructu albo minore, sive vulgaris, C. B. Gemeine weisse 
Haselnuͤsse. Corylus domestica, Clus. persimilis alno, Lob. Nux avellana fructu 
rorundo , Matth. Diese ob sie schon grösser sind als die wilden / und am geschmack 
lieblicher : so rühret dieser unterscheid doch nur von der wartung her / welche darin 
bestehet / daß man etliche schöne wilde Haselstauden iin Herbst ümb Allerheyligen in 
den garten verseke / und nachgehends das übrige holß und die inwendige Brut fieißig 
e Diese / wie auch die wilden Haselnuͤsse / sind rundlicht / und gleich oder 
ohn ecken. 
Corylus sativa frudu rotundo maximo, C.B. Grosse runte Haselnüsse. 
Avellana major Lugdunenfis , Cam, urbana rotunda circa Lugdunum, Gef. hort, 
Diese sind fast noch eins so groß als die gemeinen / auch beneben nieht gantz gleicht 
sondern etwas eckigt: und ob sie zwar hier nicht uͤberfluͤßig wachsen / werden sie doch 
aus andern orten zu kauff bracht. 
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