Der Eingang.
kostbarsten kleidung angeleget war / an/ und sprach: Soltet dein ihr! Her? König?
mit ewren händen etwas allhier gepflanket haben ? Da antwortete Cyrus: Verwun-
dert ihr euch hierüber / Lysander? Ich schwere bey dieser kron / daß bey gesunden tagen
ichniemahls zur taffel gehe / ehe ich mir / es sey durch kriegs / garten/ oder feld-arbeit?
einen schweiß abgejaget. Darauff beschloß Lysander dis gespräch also: Man prei-
set euch mit warheit seelig/ Her? König/sintemahl Tugend und Glück in euch beysam-
men. Bon eben diesem Cyro zeuget Xenophon weiter / daß er in allen Landschaff-
ten | wohin er kommen / oder welche er eingenommen / alsobald gärten anlegen lassen?
auchin denselben / wenn es diejahrszeit nicht verhindert / sich mehrentheils auffgehal-
ten. Wennerimdurchreisen befunden / daß seine Stathalter!/ und Berwalterihre
Icker gebawet / und mit vielen fruchtbaren bäumen bepflanket hatten / denenselben le-
gete er mehr äcker zu / ehrete und beschenckte sie: Welche aberihr land aus nachlaͤßig⸗
Feit übel bestellet hatten / die straffte er / entsakte sie ihres ampts / und ordnete anders
anihre stelle. |
Jedoch was woslen wir unsin erzehlung der alten und nunmehr verstöretew
Särten lang auffhalten / haben wir doch zu unser zeit einen überfluß lebendiger erem
peil! welche das lob der Gärtnerey bis auff die höchste staffel treiben. Tch wil hier nicht
meidungthun von denen Ottomannischen Gärten zu Constantinopel / welche ob sie
wol von grawsamen Tyrannen angeleget und unterhalten werden / dennoch an lieb-
ligkeit andern nicht weichen. Aber unsere Christliche Käyser / welche nun viel jahr
vero zn Wienihren Sik gehabt / sind dem gartenwerc> fo sehr zugethan gewesen / daß
sie hin und her schöne Gärtenangeleget / sonderlich aber einen fürtrefflichen / unfern
vonihrer Rosidenß auff dem wege nach Preßburg / welcher mit allem zubehör auffs
deste versehen. Dergleichen haben gethan die Bäpste und fürnehmste Cardinäle zu
Rom! zu Tivoli / zu Freschata : Die Königein Hispanien zu Madrit / im Escuriall
zu Toledo / zu Brüssel: Die Könige in Fran>reich zu Paris 1 und Sanct Ger-
main : Die Könige in Engeland zu Londen / und Oxfort : Die Könige in Polen giu
Warschaw / die Könige in Dennemarc>k zu Copenhagen: Die Chur-und Fürsten iw
Teutschland / wie. auch die Herkoge von Florent / Mantua / Parma / bey ihren Re-
sidenzien und Academien. Bor weniger zeit ist unter den Teutschen der Bischöffli-
tbe zu Eystet in grossem beruff gewesen! welcher zwar untergangen / aber er lebet noch
indem gedruckten grossen wercke! welches seine Gewächse in kupffer geschnitten na⸗
türlicher grösse nach darstellet. Noch stehen in ihrer blüht der Heydelbergische/ der
Wuͤrtenbergische / der Hessemische / der Saltzburgische / der Schlackowerdische / und
andere Fürstliche: Futer den Academischen der zu Padua 1! zu Pisa/ zu Mompelier!
zu Leyden / zu Gröningen 7 zu Leypzig / zu Wittenberg / zu Koͤnigsberg.
Aber warumb belüstigen wir uns mit fremden dingen! da wir zu hauß haben!
iwas auch Fremden wol gefället. Denn nachdem der Durchläuchtigste FR3 D E-
RT CH WILHELM! Marggraffund Churfürst zu Brandenburg / ein Herr
bon hohem verstand und tapffern muht / die regierung seiner Länder nach toͤdtlichem
Hintrit seines Herren Battern / Churfürste GEORG WILHELMS//glor-
wuͤrdigsten andenckens / angetreten: hater sich nechst dem Gottesdienst / keines din»
ges eiffriger / als derselben ruhige beschirmung angenommen. Aus angeborner groß:
mührigreit aber hat ex sich nicht vergnüget / dieselbe durch göttliche hülff nur zu be
M schiruen /