Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

230 -- 5. Aes IV. Buchs VIII. Cap. 
schmalle / geberbete blaͤtter den blaͤttern der Mandel weiden gleichende / hin und her 
ohn ordnung. An den gipffeln kommet im Julio eine aͤhre herfuͤr fingerslang / mit 
vielen fleischfarben blumen beseket / und wie einetraube zusammen gedrungen. Die 
blumen haben jede füuff blätter / in der mitten viel fäserlein ] aber keinen sonderlichen 
geruch. Wenn dieblumen weg gehen / folgen daranff kieine fünffeckigteköpfflein/ 
welche ia Herbst wenn sie zu völliger reiffung gelangen / in sich halten einen gelben 
Samen soklein als staub. Zur vermehrung /nimmet man die Schosse/ welche funb- 
die Hauptwurzel her satsam ausschlagen.“ Caro), Clusius hat dieses gewächs also ge- 
raufft / und geimhtmasset / es moͤchte vielleicht Spiræa Theophrasti seyn / als es ihm 
nemlich ohn namen von Brieg in Schlesien zu erst nach Wien ist zugesendet worden! 
vie er lib, I, Hist. Plant, Rar. c, LIIIL selbsten meldet. 
XXXVI. Syringe. E 
Syringa alba, C. B, Weisse Syringe. Syringa , Dod. alba, Tab, Italica, 
Lob. Eyst, Frutex coronarius , Clul, . Dieses niedrige gestreuch hat brüchliche zwei- 
ze/ voll marc> : die blätter sind etwas gekerbet / stehen paarweiß : die blumen sind 
vierblättrig / weiß / star> riechend / stechen au den gipffeln dick beysammen : drauff 
folget eitt fächig knöpfflein / oben breit / darinen lieget länglicht dünner Same / von 
farben schwark / wenn er zeitiget. Siedienet an die Gelender zu scken/ kan durch die 
Waurzel-Schößlinge / auch wol durch abgebrochene Zweiglein fortgebracht werden. - 
Syringa cerulea , C. B. Blawe Syringe/ Spanischer Flieder. Syringa Lu- 
Atanica , Tab, cerulea Lufitanica, Lob, Eyst, flore ceruleo , Clus. Lillach , Dod, Li- 
tac „Matth, - Dieseist härter von holß / als die weisse / ja siekan dnrch fleiß gar zu ei- 
nein baum gezogen werden. Die blätter sind glat/ ungekerbet/ herkformig wie die 
blätter des schwarken Pappelbaums / und also von jenen schr unterschieden : stehen 
dennoch auch paarweiß zusammen. Die traubliche blüht wächset an den gipffeln 
heuffig heraus / von geruch lieblich ! von farben blaw mit etwas braun vermischet. 
Sietreibet viel Wurzel-schoß zu ihrer vermehrung : wenn sie an die Gelender geseßet 
werden sol zur bekleidung / maß man sie / wie alle andere gestreuch / jährlich abstußen! 
sonst bleiben hin und her blosse stellen. 0. 
XXXVII. Baum des Lebens. 
Thya Theophrasti, C. B. Arbor vitæ, Dod. Clus. Tab. Eyft, Cedrus Lycia, 
Lob, Erhateinein geraden stamm / starcken geruch / bleibet Winter und Sommer 
grün: undob schön seine blätter den Winter über etwas dunkel und rauchfarbig wer- 
den/ fo zeigen sie doch auff den Frühling ihren vorigen glanß und güne wieder.- Mit 
angehendem Sommer seket er an den enden der zweigekleine gelbe blumen / deren etli- 
ehe auch zu einer schuppigten frucht / wie eine kleine Pinie groß / verwandelt werden. 
Hievon ist zu Schwant in dem adelichen Hoffegarten ein fürtreffiicher 
baum zu finden / welcher schon viel jahr allda gestanden : der stammist bey drey 
spannen dick / und über zwanzig fuß hoch : dieääste spiken sich oben auff art einer Py- 
tamibe qu / und bringen jährlich ihre blumen und früchte. 
- Dievermehrung kan durch den kleinen Samen geschehen! und zwar sotane 
junge pflänklein / die ersten zwey jahr ehe sie sich in äste ausbreiten / gleichen dem 
Wacholderstrauch mitihren blättern sehr : die abgebrochene Zweiglein aber / wenn sie 
in
	        
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