Des IV. Buchs X. Cap.
VIII. Rosen ausser der Zeit.
EGs—s ist kein zweiffel / daß man die zeit der Rosenbluͤht verruͤcken koͤune / sinte⸗
mahl bekand / wan Rosenstoͤcke etwas spaͤt im April versetzet werden / daß sie alsdan
auff den Herbst zu bluͤhen anfangen. Auch fast alle gemeine Rosenstoͤcke / wan der
Herbst mit gutem wetter lang anhaͤlt / fangen zu zeiten an noch einmahl zu bluͤhen /
wiewol nicht so heuFig/ als im Frühjahr. Oie Monat-rosen / welche zugleich in
und ausser der zeit blühen / sind droben im VII. Cap. allbereit angeführet worden.
Jetzt gemelter Ferrarius schreibet 1, 111, Florx ce, 18, von seiner Rola Italica omnium
mensium auff solche art: Sie gruͤnet zwar stets / aber sie ergeust sich sonderlich zwey-
mahl des jahrs zur bluͤht. Als anfaͤnglich im Fruͤhling treibet sie zugleich auff ein⸗
mahl viel Knospen / welche nicht einzeln / sondern doldcinweise je drey oder mehr bey⸗
sammen sitzen: solche ausgetriebene knospen aber schliessen sich nicht zugleich / son⸗
dern alle nach gerade auff / und wan man die erst keimende wegbricht / so wachsen im⸗
mer einige spaͤtlinge nach / welche also den gantzen Sommer uͤber sich oͤffnen und bluͤ⸗
hen. Darnach treibet sie im Herbst zum andernmahl Knospen / welche den Winter
uͤber auffbluͤhen bis wieder zu dem Fruͤhling. Er befihlt auch dabey / daß man die
jungen Stoͤcke im October der erden gleich hinweg schneiden sol / damit sie aus dem
harten treiben : iin Merk aber nur bis zween oder dretz zoil über dein erdreich : die
erstarckten stöcke hätten dieses abshneidens nicht fo nöhtig / sondern blüheten wolohn
Thnit. Der Welsche Graff Octavius Brembatus lib. T Protei Legati pflantzet alle
Monate das gantze jahr durch einige stoͤcke auff unterschiedene gefaͤsse / wie dergleichen
droben im andern Buch von der wartung der Anemonen auch gemeldet worden:
alsdan entziehet er ihnen erstlich die feuchte der nahrung / darnach begeust er sie statck /
daß sie antreiben / und durch solchen monatlichen wechsel bereitet er sich ein stets⸗bluͤ⸗
hendes Rosen⸗gaͤrtlein. Jac. Wolffg. Duͤmler im 18. Cap. des II. Buchs vom
Baumgarten / wartet seiner Monatrosen also ab: Wenn andre Rosen knopffen / sol
man ihnen / saget er / ihre knoͤpfflein abbrechen / und sie also an der ersten bluͤht verhin⸗
dern. Darnach im Junio und Augusto stellet man die gefaͤß mit den Monatrosen
an ein sonniges ort / und lesset sie daselbst ohn begiessen stehen / wenn sie gleich anfan⸗
gen zu welcken / und etliche blätier zu verlieren. Aledan gegen den Bollmond be=
schneidet man sie etwas / und scket sie in ein ander und weiteres geschirr / jedoch also!
daß die Mutter-erde am stockbleibe : schüttet auch gute frische erde hinzu / begiesset sie
starc>k / und haltet sie folgends wol feucht / sv fangen fie an zu treiben / und bringen auff
den Herbst ihre Rosen.
KK Haͤge legen.
Dieses ist eine der gewissesten und nuͤtzlichsten Kuͤnste bey der Baumgaͤrtne
rey / und also wol wehrt / daß sie hiebey gefüget werde... Zwaresist droben im 2. Cap.
des 1, Buchs allbereit angezeiget worden/daß man einen Garten nicht allein mit einer
Maur / oder hölßern Zaun ümbfassen könte / sondern auch wol. miteinem / der aue fes
bendigem Strauchwerck / welches daselbst zugleich nahmkündig gemachet / verferti-
get wäre : dieartund weise aber dergleichen Zaun / Heck | ober wildes Gehäge zu le-
gen / ist bis zum beschluß dieses vierten Buchs versparet worden. Das ganke werd
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