276 Des VI. Buchs II. Cap. Artzney⸗kreuter⸗
Tab. prima, Matth. sativa vel hortensis tertia, Dod. Romana sive preftantior angu-
Rifolia,Lob, Alle diese drey geschlecht der Muͤntze sind Winter gewaͤchse / und wer⸗
den durch Pflantzen vermehret / die Krause auch wol durch abgebrochene Zweiglein.
Nicotilana major latifolia, C. B. Grosser Taback mit breiten blaͤttern. Ni-
cotiana major , Tab, mas, Jo. Neandr, Tabacum latifolium, Eyft, Petum latifolium,
Cluf, Hyofcyamus Peruvianus , Dod, Sana Sancta Indorum, Lob, In Americd/
wie auch schon in Portugall / gruͤnet dieses / und die zwey folgende geschlecht des Ta⸗
backs das gantze jahr: bey uns aber verfrieren sie des winters im offnen garten / wie⸗
wol sie sich durch den außfailenden samen selbst wieder ernewren. Sonst ist diß
erste geschlecht unter allen das färtrefflichste / dessen Same sonderlich verschrieben
wird von einigen / die sich auff den Taback-baw zu legen anfangen / alldieweil sotanes
werck auch in hiesigen landen guten fortgang har. Man thut aber die aussaat im
anfang des Merken mit zunehmenden Mond auff ein Mistbett / welches gegen Mit-
tag freye Sonneund gegen Norden einemawr hat / unten drey fuß hoch Pferdmist/
und drüber einen fuß hoch gesiebete erde. Sqäet darauff den samen / welcher zuvor
mit Kreidepulver vermischet ! damit er desto besser im aussäen zu kennen / und nicht zu
dick noch zu dünne gestrewet werde. Schüttet alsdan zween zoll hoch erde drüber)
und beleget das gange Mistcbett dichte mit brettern rhüren / damitkeine kälte hinein
schlage / sondern inwendig alles sich wol erwärme 7 so gehet der same in neunoder zehn
tagen auff. Die auffgehende Pflänglein beschirmet bey froftwetter mit gedachten
prettern thüren/ reiniget sie vom unkraut / und nachdem sie das vierte oder fänffte blad
erreichet / pflanget siekurß nach einem Regen drey fuß weit von einander ins verband
oder verschoben auff wolgetünchtelange Rücken / welche doch über vier fuß nicht breit
seyn müssen.“ Folgends in mangelung des regens begiesset die pflanzen wol! und
aumbhacket sie den Sommer über zum wenigsten dreymahl / uͤmb das unkraut zu ver⸗
tilgen. Im fortwachsen brechet die untersten zwey Sam-blätter als unnüß hinweg!
re heuffelt die pflangen mit erbean] wie man ben teiffen Kopffkohl an zu erden
pfleget.
zm May oder Junio niit abnehmenden Mond thut die erste abbladung / und
brechet von unten die stärksten drey blätter kurß an dem Hauptstengel ab / welches
iman Erdgut nennet/ und wegen des angezogenen erdampffs nicht so wolschmeckend
ist » die übrigen zehn oder zwölff blätter lasset fort wachsen. Belangend denober-
sten gipffel / solchen brechet ab / wie gleichfalls alle Nebenschosse oder Reuber auff dent
seiten/ damit also die ganke nahrung den blättern allein zu gewendet werde. Im Ju-
lio und Augusto bladet immer nach gerade die grösten blätter ab / und solches je eher je
besser / also daß mit ausgang des Augusti die ganke abbladung völlig verrichtet sey.
Der Stengelals untüchtig bleibet stehen / und erfrieret den winterüber. Zum Sq-
men sondert zwölff oder mehr der stärc>kesten Pflanken aus /bladet sie auch wie die an»
dern / und brechet die Neben-schosse weg : den Mittelschoß aber lasset ihnen / daß
er blühe und schiesse / als welcher den kräfftigsten samen bringet.
Denen abgebrochenen blättern schneidet man die grosse Rippebis auffdie helff-
te aué | lebnet sie darnach auffgerichtet an eine wand viel reihen auf einander) lässet
sieglso etlichetage stehen / sv erhißen sie sich / und fangen an zu schwißen« Innerhalb
0.7.
T"
MC
nc
"t.
e
^n
Hu
d
u
NC
Ds.
34
gn
LO
nc
3.-
14.
vx]
zeh
De
Ah