Full text: Joan. Sigism. Elßholz Vom Garten-Baw: Oder Unterricht von der Gärtnerey auff das Clima der Chur-Marck Brandenburg/ wie auch der benachbarten Länder gerichtet

36 Sys L Büchs VIL Cap. 
Spanischen Fliegen bereitet Keyser Constantinus Pogonatus Lx 3. vom Ackerbaw 
c. 26. ein gleiches Reuchwerck aus Galban / und kuͤhmist. 
z. Bon den Schlangen und Blindschleichen sol der Fenchel / Sevenbaum / 
und einige andere gewächse zu zeiten vergifftet werden. Deswegen selbige zu ver- 
treiben / unterschiedene mittel erdacht worden / als : Nachtfewer bisweilen anzünden! 
Eschenbäumein den garten pflangen/ Knoblauch in die Schlangenlöcher stecken / oder 
auch / wiekurk zuvor gemeldet / mit stinkenden dingen einen Dampff machen. Die 
e artzneh ist / selbige mit der Spate verfolgen / und den ruͤckgrad entzwey 
schlagen. | 
4. Die Schnecken / und 5. Die Wegschnecken wollen etliche mit Oefbeffeul 
andere imit Offenruß vertreiben: gewisser aber handeln die / welche die zeit in acht 
nehmen / da sie auskriechen ihre nahrung zu suchen / welches dann bey trucknen Wet- 
ter nicht geschiehet / «ls da ihnen das kriechen schwer ankommet : sondern geineinlich 
wann des nachts ein regen oder starc>er taw gefallen / und darauff des morgens ein 
warmer Sonnenschein folget : bey welcher gelegenheit sie alsdan etlicher massen ver- 
tilget werden können. Und dieweil sie denen jungen Kohlpflänglein sonderlich 
auffsekig / als hat man befunden / wenn man klein geschnittene Wasser-rüben dazwi- 
schen strewet / daß sie dieselben fressen / und der pflanken verschonen. 7 
6. Die Regenwürme werdenin feuchten / fetten / und misthafftigem erdreich 
am meisten gezeuget : in mittelmässigen aber wenig / wo nicht eine nasse jahrszeit 
einfället. Wannamtageein regen gefallen / so begeben sie sich bey untergehender 
Sonne heuffig hervor / und können so dann miteinem messer durchschnitten werden. 
Auch kriechen sie hervor / wann man das erdreich begeust mit wasser / darin Hanff- 
kraut und Hanffrörner gekochet sind. “ Joann. Rudolph Glauber rühmet aus eig- 
ner erfahrung hiezu sein Nicrum fzum , welches er in wasser zertrieben auff die Bette 
geust / davon die Regenwürmer häuffig heraus gekrochen / also daß er inkurßem alles 
Gewürms in dem ganßen garten frey worden : wieer schreibet in Explicat, Miracul, 
Mundi num, 2'5. wieguch lib, De menstruo univerfali pag. 149: Gonstaberin 
den steigen / welche sie bisweilen schändlich durchfressen / kanman brauchen wasser! 
so von ungeleschtem kalk erhiketist / also daß man solches lasse durch einenkleinen 
trechter in die gegrabene löcher lauffen / davonsiebald herfür kommen. Aus den 
Blumentöpffen werden sie also vertrieben / daß man in das loch ein reißlein stecket! 
und sv fort auff dieselbe seite des topffs etliche mahl starc> klopffet / so wird der Regen» 
wurm sich bald durch ein ander loch herfür thun. = | 
7. Bon den Kröten sollen zuweilen auch einige kreuter vergifftet werden! 
sonderlich die Salbey : daher die gewonheit / daß man der Salbey die Raute! 
gleichsam als eine arkney / nahebeypflanßet. Solch ungezieffer nun aus dem gar“ 
a zu vertreiben ist das fertigste mittel / daßmanihnen einen spieß durch den leib 
osse. 
8, Den Ameisen / weil sie den Gaͤrtnern viel muͤhe machen / wird auch 
auff mancherley weise nachgetrachtet. Man suchet sie zu toͤden mit uͤbergestrewter 
asche / gerberlohe / kalck / oder offenruß / welchen hiezu sonderlich lobet Johann Royer 
im 6. cap. des Hessemischen Gartens. Man geust auch abgekochte Esulam oder 
Wolffsmiälch in die nester / wann nemlich selbige an solchem orte vorhanden / da ders 
glei⸗
	        
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