$$ . Des II. Buchs II Cap.
abtruckung liegen lasse: folgenden. frühling alsdan wieder einseße / und wol bes
giesse. Die weisse blume dieses Hyacinths ist eines sehr lieblichen geruchs / welcher
Red ineinein gechlossenem gemach kräfftiger / als im offnen garten / sich spüren
aͤsset.
20. Cineraria.
sJacobæa maàritima, C. B. Pannonica prima, Clus. Erigerum tomentosum al-
terum, Lob. Cineraria, Dod. Aschkraut / Wollig Jacobskraut / dieweil fast das
gantze gewaͤchse mit asche bestrewet oder mit aschfarbener Wolle bezogen zu seyn
scheinet. Es wird durch zerreissung der stoͤcke leicht fort gebracht / und ist bey seiner
abwartung nichts sonderlichs zu beobachten. D.
21. Dentellaria.
Lepidium Dentellaria dictum, C. B. Plumbago, Clus. Tab. Molybdæna
Plinij, Cam. Dentaria sive Dentillaria, Lob. Weil die wurzel wieder das Zahn⸗
weh gelobet wird. Etliche nennen es auch Bleykraut. Umb Avignon waͤchset es
wild: bey uns dauret eine pflantze viel jahr / weil die wurzel sehr lebhafft / welche alle
fruͤhling newe stengel treibet: im August bringet es seine purpurfarben blumen in
rauhen kelchen: der same wird selten reiff / sonst kan es dadurch / wie auch durch zer⸗
reissung des krauts mit der wurzel vermehret werden.
22. Volle Leucojen.
Leucojumincanum'majus, C.B. wie auch die bey ihm folgende gefüllte)
von blumen weiß /roht / braun / violblaw / gelb / gesprenkelt! und dergleichen mehr!
sind billich mit unter die zierlichste gewächse zu rechnen.“ Site werden auff viererlcy
art gezielet.
3 V erfich durch Besamung / also. Dieweil es an dem / daß die gefuͤllte feinen
samen tragen / so nehmet den von den einfachen / sonderlich von den weissen / und
trewet ihn in ziemlicher menge aus im Vollenmond: deßgleichen wenn er auffgan⸗
zen / verpffanßet die stöcklein auch im Vollenmond in ein gutes fettes erdreich : sd
wirdsichs in der blüht befinden / daß zwar die meisten einfach / jedennoch ohngefehr
der sechste theil derselben vollblümig seyn werden : welche ihr alsdann besonders aus-
heben / und auff zefässe verpflanzen könnet.
- Zumandern ohn Samen! durch abgebrochene Schößlinge / welche art at
meisten üblich / und geschiehet folgender gestalt. Brechet ab die jungen Schößlein!/
welche von den zweigen ausgetrieben werden / bald im Frühling / drey tage vor dem
Bollenmond : oder im fail alsdann an den alten Stöcken feine torbanbeu im
Herbst bald nach den Hundstagen | oper auch auff Johannis im Sommer. Schnei-
det oben das spiklein ein wenig ab / und drücket siein gute erde » unterbaltet (ie alfo
jm schatten / und begiesset sie ganß gemächlich : wenn sie erwachsen / seket sie in an-
dere gefäß im Bollenmond / und gegen den Winter verwahret sie im Pomerantzen⸗
hause / so werdetihr inkurßer zeit eine menge schöner Leucojen überkommen.
Drittens durch Senken oder Ablegen der zweige ins erdreich/ welcher weg
am meisten bey den untersten Schossen zu gebrauchen. Zum vierten kan es auch ge-
schehen durch Anseken kleiner gespaltener Töpffe / wie im V. cap. des I. Buchs gewie»
sen worden : wiewol diese art bey den Leucojen der. mühekamm wehrt ist. . -:
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