bo Des II. Buchs III. Cap.
hen samens / welcher einem kleinen Schilde etwas gleichet. Es wird wegen der lieb⸗
lichen röhte seiner blumen in Lustgärten gezielet / und zivar aus samen./ welcher zeitig
jns Mistbett gesäet werden muß : nachgehends verziehet die pflänßlein / und seket sie
ausfgefäß / so wachsersie den Sommer über zimlich groß! blühen auch zu zeiten noch
selbigen Herbst / wiewol solche blüht schwerlich in samen gehet. Deswegen sekßet das
gewächse den Winter bey / und im Frühling folgendes jährs wieder heraus : so bliü-
het es fast den ganßen Sotnmer lang / undmachet gegen den Herbst zeitigen samen.
Denselben nehmet ab/und braucbet ibi zu ferner vermehrung.
28. Meer⸗Polium.
Polium maritimum supinum Venetum, C. B. Polium repens, Dod. monta-
num purpureum, Lob. Tab. quintum purpureum, Clus. Dieses wolliche gewaͤchs
kan anfangs aus samen gezielet werden: wann es auffkoͤmmet / strecket es seine zweig⸗
lein flach weg an der erde / und schlaͤget aus den gelencken / welche die erde beruͤhren /
newe wurzeln/dadurch alsdan die vermehrung beschiehet. -
29. Pyramidal.
Rapunculus hortensis latiore folio, seu Pyramidalis, C.B. Campanula ma-
jor, Dod. major lactescens, Lob. lactescens fœtidior, Clus. lactaria, Tab. Pyrami-
dalis Lutetiana, Eyst. Milchgloͤcklein / weil es unter allen Campanulis am meisten
milch giebet. Es kan aus saat gezeuget werden / aber viel besser aus der wurzel / wel⸗
che sehr lebhafft und vermehrlich. Den winter gehöret dis gewächs in ein geimach/
imd bedarff sonst nicht sonderlicher wartung.
E 30. Asiatischer Hanefuß.
Das geschlecht der Ka nunculorum oder des Hanefusses hat groͤsien theils zasri⸗
ge wurzeln: an etlichen fremden arten aber sind radices asphodelaceæ aut grumofz,
warzige wurzeln / welche aus vielen warzen oder knoten in form einer weintrauben /
daher sie von einigen auch racemosæ genennet werden / zusammen gesetzet / jedoch also /
daß etliche zasern zwischen den warzen herfuͤr gehen. Und von sotaner art Ranuncu-
lis wird dieses orts gehandelt werden : von anderi aber an andern behörigen orten.
Im September drey tage vor dem Bollenliecht/leget die wurzelnin gut fett und
zugleich feuchtes erdreich/nicht tieffer als zween zoll(und nur vier finger breit von ein-
ander auff ein gefäß / da sonst kein ander fürnehmes gewächse vorhanden | weil ihre
gesellschafft offters schädlich befunden. Seket sie den Winter bey / und auffs früh-
jahr wieder heraus an einen wol besonneten ort. Fm wachsenlasset die feuchte ihnen
nicht mangeln / als welcher alle Ranunculi von natur schr begierig... Wenn die blu-
men auffgangen / sv stellet sie der Sonnenrecht entgegen/ damit sie von ihr desto besser
gefärbet werden :wann sie aber gnug gefaͤrbet / sv machet ihnen schatten/dainit ihr der-
selben schnelles verblühen in etwas auffhalten möget. Soofft die wurzel sich blösset/
öder aus dem erdreich sich herfür giebet / muß sie angehcuffelt ! und mit frischer erde
bedecket werden. So bald die blätter und stengel vertrucknet / muß nzan die wurzeln
ausgraben / in einen topff mit frischem sandelegen / und also verwahren bis die zeit
der einpflanßung wieder heran kommet/welche dan auchim Frühling oder Sominer/
eben wie bey den Anemonen/stat findet. Bon solchen Asiatischen Hanefuß werden bey
jns folgende fänff arten mit einfachen/und fünff mit gefüften blymen gebawet: "