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Achtes Kapitel.
Ballonets zu regeln. Je nachdem, ob ein Heben oder Senken des
Vorderteils beabsichtigt wird, läßt er die Luft nach ‘hinten oder
vorn strömen, wodurch entweder das Hinter- oder Vorderteil des
Ballons schwerer gemacht wird. Neuartig ist auch die Einrichtung
der Stabilisierungs- und Steuerflächen. Dieselben erhalten erst durch
Aufblasen mit Luft ihre pralle Form. Hierdurch wird außerdem
eine günstigere Stabilisierung beim Fahren erzielt.
Der von Daimler gelieferte Motor entwickelt gebremst 90 PS
bei etwa 1000 Umdrehungen in der Minute. Er befindet sich im
hinteren Teile der 5 m langen Gondel.
Die in der Hauptsache aus Aluminium gefertigte Gondel hängt
an Stahlseilen ca. 8 m unter der Hülle.
Ihr Gewicht mit Motor, Schraube etc. beträgt 1200 kg.
Die vierflügelige Schraube ist aus starkem Stoff gefertigt, welcher
erst in der Bewegung seine richtige Gestalt annimmt.
Der Ventilator befindet sich über dem Motor, ein langer Schlauch
stellt die Verbindung mit der Hülle her.
Die Versuche haben ergeben, daß der Ballon gut Form hält, daß
die Fahrt vollkommen schwankungsfrei vor sich geht, und daß die
Lenkung in der horizontalen und vertikalen Richtung gut möglich ist.
Durch Schrägstellen der Ballonachse wird die Auf- und Ab-
wärtsbewegung des Luftschiffes bewirkt, ohne daß Ballast oder Gas
geopfert zu werden braucht. Die Drachenwirkung auf die Ober-
oder Unterseite des Ballons ist bei rascher Fahrt
so bedeutend, daß vertikale Kräfte von mehreren
hundert Kilogramm entstehen können.
Das schnelle und leichte Zusammenlegen der
lenkbaren Ballons ist sehr von Wichtigkeit, wenn
die Luftschiffe mit kleinem Aktionsradius bei den
Feldarmeen verwendet werden sollen. Der schon
mehrfach hier erwähnte Graf de la Vaulx in Paris
hat deshalb einen Motorballon gebaut, welcher rasch
zerlegt und in vier Pakete zusammengelegt werden
kann. Das erste Paket von 1 cbm Rauminhalt
enthält die Hülle, das zweite die Gondel mit einer
Bodenfläche von 2X 1 qm und endlich das dritte
und vierte Paket je einen Teil des Kiels.
Die Bauart des Ballons geht aus der schema-
tischen Zeichnung hervor. Es ist nur weniges
noch näher zu erläutern.
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