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Neuntes Kapitel.
ihren Abflugort nach Beschreibung einer kleinen Kurve zurück-
zukehren.
Diese Flüge sollen bemannt ausgeführt sein, und außerdem
wurde‘ bei ihnen ein Gewicht von Eisenstangen mitgenommen, wel-
ches allmählich bis auf 100 kg vergrößert ist.
Die am meisten Aufsehen erregenden Fahrten wurden nach
Angabe der Brüder Ende des vergangenen Jahres vollführt. Es
sollen dabei folgende Resultate erzielt sein:
Am 26. September wurden in 18 Minuten 9 Sekunden 17,9 km
zurückgelegt; die Fahrtzeit wurde durch das Heizmaterial — Benzin
— bedingt, welches auf 40 Minuten berechnet war.
Es folgen dann: am 29, September 19,5 km in 19 Minuten
55 Sekunden, am 3. Oktober mit einem vergrößerten Behälter 24,5 km
in 25 Minuten 5 Sekunden, am 4. Oktober 33,4 km in 33 Minuten 17 Se-
kunden und am folgenden Tage 38,9 km in 38 Minuten 3 Sekunden.
Die französische Luftschifferzeitschrift »L’Adrophile« hatte sich
ebenso wie der Kapitän der Luftschifferabteilung Ferber mit den
Erfindern in Verbindung gesetzt, um festzustellen, ob die gemeldeten
Flüge wirklich ausgeführt sind. Aus der Antwort an Ferber könnte
man schließen, daß man es mit Übertreibungen zu tun hatte.
Der schon erwähnte Flugtechniker Chanute dagegen bestätigte
in einem Briefe, daß er einer Fahrt von !„ km Länge beigewohnt
habe. Ein in seiner Gegenwart geplanter Flug von 60 km in 1 Stunde
habe wegen zu starken Windes nicht stattfinden können; es wäre
ihm aber von seinen Freunden mitgeteilt, daß tatsächlich schon
zrößere Strecken mit dem Motorluftschiff durchmessen seien.
Auffallend bleibt immerhin die Erscheinung, daß die reichen
Amerikaner eine solche nach ihren Schilderungen bedeutende Flug-
maschine außer Landes geben und sie an einen fremden Staat ver-
kaufen lassen.
Nicht so gut sind Aufstiege verlaufen, welche in Kalifornien
mit einer Erfindung eines Professors Montgomery gemacht wurden.
Auf Kosten der Jesuiten des Klosters »Santa Clara« hatten diese
einen Gileitflieger gebaut, der durch eine Montgolfiere bis auf ca. 800 m
in die Luft geführt und dann abgelassen wurde.
Am 19. Juli 1905, nachdem eine Reihe von Versuchen glücklich
abgelaufen waren, brach nach dem Ablösen vom Ballon einer der
Flügel; der Apparat funktionierte weder als Fallschirm noch als
Aeroplan, stürzte schnell zu Boden und der Führer namens Mal-
lonay blieb tot liegen.