Die Entwicklung der Militär-Luftschiffahrt. 151
Coutelle an Bord der Marsch in dunkler Nacht durch die öster-
reichischen Vorposten hindurch angetreten.
Da andere Truppen nicht belästigt werden durften, mußten die
Mannschaften zu beiden Seiten der Straße marschieren, wodurch
der Marsch zu einem äußerst anstrengenden und mühevollen wurde.
Die Direktion erfolgte mittels Sprachrohrs von der Gondel aus,
welche so hoch gelassen war, daß Reiter und Fahrzeuge bequem
unter ihm hindurchkonnten.
Belleallianeceplatz in Berlin. Ballonaufnahme des Kegl. Preußischen Luftschiffer-Bataillons.
Unter fast übermenschlichen Strapazen gelangten die Luft-
schiffer nach 15stündigem Marsch in schwülster Sonnenhitze gegen
Abend nach Charleroi, wo sie mit großem Jubel mit Fanfaren emp-
fangen wurden.
Noch am selben Abend wurde der Ballon hochgelassen und
eine Erkundung vorgenommen, bis die Dunkelheit den Beobach-
tungen ein Ende setzte.
Am nächsten Tage stieg Coutelle mit dem General Morelot
auf und blieb unter lebhaftem Feuer der Österreicher acht Stunden
lang in der Luft. Auf Grund der Wahrnehmungen Morelots, daß
die Stadt sich kaum noch länger halten könne, wurde der Sturm