Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

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Sechzehntes Kapitel. 
weise auch sonst‘ sehr schwindlige 
Personen nicht — an Schwindel leidet, 
wird das körperliche Wohlbehagen 
durch die unaufhörlichen Pendelun- 
gen, Drehungen USW. beim Fessel- 
ballon erheblich gestört. Hierdurch 
leidet die Beobachtungsfähigkeit be- 
greiflicherweise ganz außerordentlich, 
und die Benutzung eines Fernglases 
wird bald unmöglich. Außerdem 
wird die Steighöhe erheblich herab, 
gesetzt, und bei einer Windgeschwin- 
digkeit von etwa 8 m an mfuß seine 
Verwendung aufhören. 
Die Schwankungen des Korbes 
hat man durch die mannigfachsten 
Aufhängungsweisen aufzuheben ge- 
sucht: durch trapezförmige, einfache 
und doppelte Leinenführung und 
Einschaltung von Stangen. 
Alles dies nützt nicht viel, die 
Stellung bleibt sehr unstabil. 
Erst durch die geniale Kon- 
struktion des Drachenballons durch 
v. Sigsfeld und v. Parseval wird 
aine ruhigere Stellung des Korbes 
bedingt und der Gebrauch des Luft- 
schiffes noch bis zu Windgeschwin- 
digkeiten von 20 m pro Sekunde 
ermöglicht. 
Das Grundprinzip besteht in der 
Anwendung eines länglichen Ballons, 
der in schräger Drachenstellung in 
der Luft so gefesselt ist, daß er mit seinem Querschnitt stets dem 
Widerstande des Windes sich -entgegenstellt. Alle an ihm ange- 
brachten besonderen Einrichtungen dienen der Erhaltung der Stabilität. 
Die Idee, einen Ballon nach Drachenart zu fesseln, war sehr 
alt; schon Archibald Douglas hat sie in den vierziger Jahren 
gehabt, aber die ausgeführten Luftschiffe entsprachen keineswegs 
den an sie gestellten Erwartungen.
	        
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