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Der Führer ruft: »Abschneiden!« Das Seil hatte kolossalen Zug und
war zum Platzen straff gespannt. Da dasselbe aber immer noch
mindestens lm von meinem Standpunkt entfernt und Leutnant
George der Zweitnächste war, so legte er sich über den Rand des
Korbes und brachte das Seil bzw. den Korb an das Seil so weit
heran, daß ich es auch noch mit der einen Hand fassen und mit
der anderen vermittelst meines unterdes aufgespannten, starken und
scharfen Nickfängers, den ich zünftigerweise vor der Fahrt ein-
gesteckt hatte, bis zur Hälfte durchschneiden konnte. Da kam ein
übermächtiger Zug, wir konnten mit vereinten Kräften das Seil nicht
mehr halten, und es entglitt unseren Händen. Der Ballon wurde
scharf nach der Windrichtung getrieben, so daß der Korb gewisser-
maßen nach oben flog und sich dabei so auf die Seite legte, daß
wir hinausgeschleudert wären, wenn wir uns nicht so schön fest-
gehalten hätten.
In diesem kritischen Moment salı der Führer keine andere
Rettung, als das Tau um jeden Preis zu lösen. Kr stellte sich auf
den Rand des Korbes — wahrhaftig eine nicht gewöhnliche Situa-
tion — und es gelang ihm, das Tau an der von mir angeschnittenen
Pontonierübung auf der Oberspree. Ballonaufnahme.