Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

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Neunzehntes Kapitel. 
wegen der geringen Zahl der zur Verfügung stehenden eigenen Leute 
bei Freifahrten auf die Hilfe des Bataillons bei der Füllung und 
Beschaffung des Gases angewiesen war. Anderseits lag es nahe, aus 
den wissenschaftlichen Experimenten auch gewisse Vorteile für die 
praktische Luftschiffahrt zu erwarten. 
Außer dem Dienstgebäude mit den entsprechenden Arbeits- 
räumen, den Wohnungen für Ballonwärter und Gehilfen waren noch 
eine Ballonhalle, ein Windenhaus mit einem 27 m hohen Turm und 
eine Tischlerei zum Anfertigen der Drachen erbaut. 
Windenhaus auf dem Gelände des Aeronautischen Observatoriums 
des Professor Aßmann. 
Oben links ein eben aufrelassener Fesselballon. 
Aßmann hatte vorausgesehen, daß Drachen allein nicht ge- 
nügen würden, seinen Plan durchzuführen, täglich während mehrerer 
Morgenstunden des Tages Beobachtungsreihen aus größerer Höhe 
herabzubringen, und hatte deshalb von vornherein einen Drachen- 
ballon bauen lassen, der in Tätigkeit treten sollte, wenn der Wind 
unter der Geschwindigkeit von 5 bis 6 m blieb, also zum Aufstieg 
eines Drachen nicht genügte. 
Bei normalem Betriebe wurden Drachen oder der Drachenballon 
hochgelassen, und an den internationalen Tagen kamen noch be- 
mannte und unbemannte Freiballons zur Anwendung. Mit letzteren 
hatte sich eine ganz besondere Methode herausgebildet, die von 
Aßmann in einer eigenartigen Weise verbessert wurde. 
Die Benutzung unbemannter Ballons für meteorologische Re- 
gistrierung ist eine Erfindung der Franzosen Hermite und
	        
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