Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

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Neunzehntes Kapitel. 
Nun aber wird der Zustand immer beunruhigender. Auffallende 
Blässe mit lividem Kolorit stellt sich ein, der Kopf wird schwer 
und schwerer, die Beine zittern, die Hand versagt den Dienst und 
das Bewußtsein beginnt zu schwinden. 
Einige Züge aus dem Sauerstoffrezipienten, und sofort fühlen 
wir uns neu belebt; die bedrohlichen Erscheinungen sind wie mit 
einem Schlage geschwunden und volle geistige und körperliche 
Frische ist zurückgekehrt. 
Dr. H. v. Schroetters normale Schrift. 
(Aus Zuntz »Höhenklima und Bergwanderungen«. Verlag Rich. Bong & Co., Berlin.) 
Der Druck sinkt weiter in der Kammer und wir können, wäh- 
rend wir am Sauerstoffschlauch atmen, in aller Ruhe die beabsich- 
tigten Untersuchungen, Puls, Reflexe, Dynamometer usf., vornehmen. 
Der Luftdruck geht unter 260 mm, einer Höhe von ca. 8500 m 
entsprechend; man beschließt die Messungen und ist schließlich noch 
in der Lage, bei diesem Druck eine Zigarette zu rauchen.« 
v. Schroetter stellt fest, daß der Hochfahrer von allen Symp- 
tomen der Bergkrankheit befallen wird. Große Müdigkeit und 
Schläfrigkeit stellen sich ein, und man ist absolut unlustig, auch 
nur die geringste Arbeit zu leisten. Verstärkt wird dieses Gefühl 
durch die Tatsache, daß jedes Aufrichten und noch mehr jedes 
Bücken außerordentlich anstrengend ist. Die Muskeln gehorchen 
nicht mehr, die Sehschärfe und das Gehör leiden, das Denken wird 
erschwert.
	        
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