Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Ballonphotographie. 
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Wolkenmeer in den Alpen. Ballonaufnahme von Spelterini. 
Es ist allgemein bekannt, daß z. B. gerade im Hochsommer ein 
Photographieren um die Mittagsstunde aussichtslos ist, wenn die 
Luft zu flimmern beginnt, d. h. wenn die Luft in der Nähe des 
Erdbodens stark erwärmt ist und deshalb in Bewegung gerät. 
v. Sigsfeld betonte, daß solche Einflüsse in der Nähe des Objektivs 
sehr schädlich, dagegen bei dem aufzunehmenden Objekte belanglos 
seien. Darnach wäre also der Ballonphotograph entschieden im Vor- 
teil, weil die Lichtstrahlen, welche ihn erreichen, eine geringere 
Strecke der stark erwärmten Luftschichten zu durchdringen haben 
als auf der Erde, 
Ungünstig sind die Einflüsse der Absorption. Auch die kleinsten 
festen Bestandteile der Atmosphäre verschlucken und reflektieren 
Licht. Aber da sich die meisten derselben natürlich in den unteren 
Schichten der Luft befinden, müssen die Lichtstrahlen beim Photo- 
graphieren auf dem Erdboden diese Schicht in einer Dicke durch- 
dringen, welche der Entfernung des Objekts vom Objektiv ent- 
spricht, während sie, um zum Ballon zu gelangen, diese Region nur 
in ihrer vertikalen Ausdehnung zu durchwandern haben. Wie jeder 
Luftschiffer weiß, ist diese »Dunstschicht« nur wenige 100 m dick. 
Hildebrandt, Die Lulftschiffahrt.
	        
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