Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

366 
Einundzwanzigstes Kapitel. 
Die ganze Manipulation erfordert 2—3 Stunden bei richtiger 
Exposition, während bei zu kurzer Belichtung auch nach 5 Stunden 
kein Detail erscheint. Eventuell müssen die Platten nachher noch 
verstärkt oder abgeschwächt werden. 
Auf Grund der Erfahrungen bei einer sehr großen Anzahl von 
Ballonaufnahmen muß ein ganz anderes Verfahren vorgeschlagen 
werden, welches weit mehr Erfolg 
verspricht. Auch Miethe ist in 
neuester Zeit auf Grund seiner 
Fahrten anderer Ansicht geworden. 
Was zunächst die Wahl des 
Entwicklers anbelangt, so kann das 
Rodinal als einfachstes und bestes 
Mittel empfohlen werden. Im 
Durchschnitt sind mit demselben 
die besten Resultate erzielt. Andere 
Arten, welche einerseits aus wissen- 
schaftlichen Gründen, dann aber 
auch deshalb eingehend ausprobiert 
wurden, weil man sich beim Um- 
gehen mit Rodinal leicht sehr un: 
angenehme Geschwüre zuziehen 
kann, haben sich als nicht so gut 
erwiesen. Durch Verwendung von 
Gummifingern schützt man sich 
vor unangenehmen Erscheinungen. 
Die ganze Manipulation des Hervorrufens ist so einfach, daß 
zie wenig Übung erfordert und von jedem Anfänger von vornherein 
richtig gemacht werden kann. 
Es wird in einer wässerigen Lösung Rodinal von 1:5 so lange 
entwickelt, bis die Platte auch im durchscheinenden Licht fast un- 
durchsichtig und in der Draufsicht schwarz erscheint, was in läng- 
stens 5 Minuten bei richtig temperierter Flüssigkeit der Fall ist. 
Diese Art der Entwicklung klingt etwas roh, aber sie ist un- 
bedingt die erfolgreichste. 
Jeder, welcher häufiger dazu kommt, Ballonaufnahmen zu ent- 
wickeln, wird oft die Erfahrung gemacht haben, daß eine Platte, 
welche mit mittelkräftigen Lösungen behandelt wird, zunächst sehr 
klar erscheint, plötzlich aber kommt ein Moment, in welchem ein 
Schleier über die ganze Platte weghuscht, der durch kein Mittel
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.