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Einundzwanzigstes Kapitel.
Die ganze Manipulation erfordert 2—3 Stunden bei richtiger
Exposition, während bei zu kurzer Belichtung auch nach 5 Stunden
kein Detail erscheint. Eventuell müssen die Platten nachher noch
verstärkt oder abgeschwächt werden.
Auf Grund der Erfahrungen bei einer sehr großen Anzahl von
Ballonaufnahmen muß ein ganz anderes Verfahren vorgeschlagen
werden, welches weit mehr Erfolg
verspricht. Auch Miethe ist in
neuester Zeit auf Grund seiner
Fahrten anderer Ansicht geworden.
Was zunächst die Wahl des
Entwicklers anbelangt, so kann das
Rodinal als einfachstes und bestes
Mittel empfohlen werden. Im
Durchschnitt sind mit demselben
die besten Resultate erzielt. Andere
Arten, welche einerseits aus wissen-
schaftlichen Gründen, dann aber
auch deshalb eingehend ausprobiert
wurden, weil man sich beim Um-
gehen mit Rodinal leicht sehr un:
angenehme Geschwüre zuziehen
kann, haben sich als nicht so gut
erwiesen. Durch Verwendung von
Gummifingern schützt man sich
vor unangenehmen Erscheinungen.
Die ganze Manipulation des Hervorrufens ist so einfach, daß
zie wenig Übung erfordert und von jedem Anfänger von vornherein
richtig gemacht werden kann.
Es wird in einer wässerigen Lösung Rodinal von 1:5 so lange
entwickelt, bis die Platte auch im durchscheinenden Licht fast un-
durchsichtig und in der Draufsicht schwarz erscheint, was in läng-
stens 5 Minuten bei richtig temperierter Flüssigkeit der Fall ist.
Diese Art der Entwicklung klingt etwas roh, aber sie ist un-
bedingt die erfolgreichste.
Jeder, welcher häufiger dazu kommt, Ballonaufnahmen zu ent-
wickeln, wird oft die Erfahrung gemacht haben, daß eine Platte,
welche mit mittelkräftigen Lösungen behandelt wird, zunächst sehr
klar erscheint, plötzlich aber kommt ein Moment, in welchem ein
Schleier über die ganze Platte weghuscht, der durch kein Mittel