Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

370 
Zweiundzwanzigstes Kapitel. 
Eine einfache Zeichnung ergibt aber, daß die Überhöhung bei 
ansteigendem Terrain eine erheblich größere ist: 
A* 
Deutlich stechen weithin Chausseen und andere Kunststraßen 
durch den hellen Schein des auf ihnen lagernden weißen Staubes 
ab; außerdem sind sie schon an den symmetrisch zu beiden Seiten 
gepflanzten Bäumen erkennbar. 
Feldwege sind dagegen häufig nicht so auffallend und können 
leichter übersehen werden, während Eisenbahnen hinwiederum ihren 
Charakter durch die Schienenstriche nicht verleugnen können. 
Hierbei muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß man 
doch auch Täuschungen ausgesetzt sein kann bei geraden Wegen mit 
ausgefahrenen Geleisen. Es ist dann oft schwierig, einen Schienen- 
weg, dessen Existenz man aus der Karte kennt, auch wirklich auf 
weite Strecken hin unzweifelhaft aufzufinden. 
Die Wege sind nun meist ein ausgezeichnetes Mittel, schon 
kleinere Bodenerhebungen anzuzeigen. 
Wenn z. B. auf dem Bilde der Umgegend von Blankenburg (S. 371) 
der Weg, welcher in der Mitte sich nach rechts von der Haupt- 
straße abzweigt, im schwarzen Teile verschwindet und 12 mm weiter 
zum Vorschein kommt, so zeigt dieser Umstand eben :an, daß eine 
Anhöhe ihn verdeckt. 
Daß der steinige Boden im Vordergrunde desselben Bildes bei e 
ein hoher Felsen — der Regenstein — ist, kann man wohl nicht 
ohne weiteres erkennen. 
Die Chaussee, welche vom linken unteren Rande der Abbildung 
schräg nach oben führt, macht aber durch ihr Verschwinden und 
späteres Wiederhervortreten darauf aufmerksam, daß zwischen KK 
Bodenerhebungen vorhanden sind; wie hoch dieselben aber sind, 
vermag man nicht zu sagen. Dabei ist das Bild auch von ziemlich 
tiefem Standpunkte aus aufgenommen, wie das Hervortreten der 
Kuppen im Hintergrunde beweist. 
Auch die unregelmäßige Gestalt der Wege und Ackerfurchen 
deutet immer darauf hin, daß die Ebene eine Unterbrechung 
erleidet.
	        
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