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Zweiundzwanzigstes Kapitel.
Eine einfache Zeichnung ergibt aber, daß die Überhöhung bei
ansteigendem Terrain eine erheblich größere ist:
A*
Deutlich stechen weithin Chausseen und andere Kunststraßen
durch den hellen Schein des auf ihnen lagernden weißen Staubes
ab; außerdem sind sie schon an den symmetrisch zu beiden Seiten
gepflanzten Bäumen erkennbar.
Feldwege sind dagegen häufig nicht so auffallend und können
leichter übersehen werden, während Eisenbahnen hinwiederum ihren
Charakter durch die Schienenstriche nicht verleugnen können.
Hierbei muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß man
doch auch Täuschungen ausgesetzt sein kann bei geraden Wegen mit
ausgefahrenen Geleisen. Es ist dann oft schwierig, einen Schienen-
weg, dessen Existenz man aus der Karte kennt, auch wirklich auf
weite Strecken hin unzweifelhaft aufzufinden.
Die Wege sind nun meist ein ausgezeichnetes Mittel, schon
kleinere Bodenerhebungen anzuzeigen.
Wenn z. B. auf dem Bilde der Umgegend von Blankenburg (S. 371)
der Weg, welcher in der Mitte sich nach rechts von der Haupt-
straße abzweigt, im schwarzen Teile verschwindet und 12 mm weiter
zum Vorschein kommt, so zeigt dieser Umstand eben :an, daß eine
Anhöhe ihn verdeckt.
Daß der steinige Boden im Vordergrunde desselben Bildes bei e
ein hoher Felsen — der Regenstein — ist, kann man wohl nicht
ohne weiteres erkennen.
Die Chaussee, welche vom linken unteren Rande der Abbildung
schräg nach oben führt, macht aber durch ihr Verschwinden und
späteres Wiederhervortreten darauf aufmerksam, daß zwischen KK
Bodenerhebungen vorhanden sind; wie hoch dieselben aber sind,
vermag man nicht zu sagen. Dabei ist das Bild auch von ziemlich
tiefem Standpunkte aus aufgenommen, wie das Hervortreten der
Kuppen im Hintergrunde beweist.
Auch die unregelmäßige Gestalt der Wege und Ackerfurchen
deutet immer darauf hin, daß die Ebene eine Unterbrechung
erleidet.