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Fünftes Kapitel.
eines erst im vorigen Jahrhundert, im Jahre 1801, vom Österreicher
Kaiserer herausgegebenen Werks: Ȇber meine Erfindung, einen
Luftballon durch Adler zu regieren«, Auch damit könnte man sich
abfinden; aber kaum glaublich erscheint es, daß noch heute solche
Ideen allen Ernstes auftauchen können. Ein Deutscher hat 1899 in
zahlreichen Eingaben bis an die Allerhöchste Stelle seine Erfindung
in Wort und Bild verteidigt, die Lenkbarkeit eines Ballons durch
Die unglückliche Landung des französischen Ballons Le Geant bei Hannover
am 19. Oktober 18638.
eine größere Anzahl vorgespannter Tauben zu erzielen. Die Zeich-
nungen waren bis ins Detail ausgeführt — selbst die zu verwendende
Trense war nicht vergessen — und die Bilder zeugten von großer
Geschicklichkeit des Mannes im Malen und Zeichnen.
In Anlehnung an diese Ideen existiert sogar eine deutsche
Patentschrift.
Ebenso absurd ist der in den achtziger Jahren aufgetauchte
Vorschlag, einen Ballon so groß zu bauen, daß er bis zu einer Höhe
steigen könne, in welcher die Anziehungskraft der Erde keine Wir-
kung mehr habe; alsdann könne eine Erdumseglung in längstens
24 Stunden ausgeführt werden.
Leute aus allen Ständen und Berufen erachten sich für befähigt,
eine für die Luftschiffahrt hervorragende Erfindung vorzuschlagen.