Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Die lenkbaren Ballons von 1852—1872. 61 
Bemerkenswert ist die aus der Zeichnung ersichtliche Netzkon- 
struktion, die eine Verschiebung der Gondel zur Hülle bei der Arbeit 
der Schrauben verhindern sollte. Zu diesem Zwecke überkreuzte 
sich ein Teil der Auslaufleinen etwa in der Mitte zwischen Gondel 
und Hülle, während der Rest direkt an den Rand des kahnförmigen 
Baues führte. 
Die Bemannung betrug 14 Personen, welche zum Drehen der 
Schraubenwellen und der Ventilatoren zum Aufblasen des Ballonets 
gebraucht werden sollten. 
Der lenkbare Ballon des deutschen Ingenieurs Paul Haenlein. 
Es lohnt sich nicht, näher auf die Konstruktion einzugehen, 
weil der Versuch keinerlei Fortschritte ergab. 
Inzwischen hatte auch in Deutschland ein sehr genialer Mann 
sich mit der Konstruktion eines Ballons beschäftigt. Der erst im 
Jahre 1905 verstorbene Ingenieur Paul Haenlein baute ein Luft- 
schiff, welchem er die Rotationsgestalt der im Wasser befindlichen 
Kiellinie eines Schiffes gab. Eingehende hydrostatische Versuche 
hatten ihn zu dieser seltsamen Form geführt, die in der Mitte einem 
Zylinder entspricht, der an seinen Enden in mehr oder minder spitze 
Kegel ausläuft. 
Bei einer Länge von 50 m und 9,2 m größtem Durchmesser 
betrug der Inhalt 2408 cbm. 
Die Gondel war sehr nahe an die Hülle herangebracht, damit 
eine möglichst gute Versteifung dieser Teile gewährleistet wurde.
	        
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