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Vierzehntes Kapitel.
ligkeit von 6,4 m pro Sekunde noch zu gering und dann, weil die
Fahrtdauer eine zu beschränkte war.
Die ferneren Versuche der Gebrüder Renard, ein größeres Fahr-
zeug zu bauen, sind gescheitert.
In Deutschland hatten schon 1879 der Oberförster Baumgarten
and Dr. Wölfert einen Ballon mit einem Daimlerschen Benzin-
motor gebaut, mit welchem sie 1880 in Leipzig die ersten Probe-
fahrten unternahmen. Das Fahrzeug sollte schwerer als die Luft
sein und demnach durch die Gasfüllung nur teilweise entlastet
werden; im übrigen waren Schrauben zum Heben und seitwärts
anzubringende Flügel zur Fortbewegung in der Horizontalen vor-
yesehen.
Schon bei den ersten Vorversuchen im Jahre 1880 wäre Baum-
zarten beinahe verunglückt. Das Luftschiff hatte drei Gondeln.
Eine ungleichmäßige Belastung war dadurch erfolgt, daß der Passa-
yier in einer der äußeren Gondeln aufgestiegen war. Der lange
Ballonkörper richtete sich vollkommen auf, platzte und stürzte zu
Boden: der Insasse kam aber ohne Schaden davon.
Der lenkbare Ballon des Dr. Wölfert vor der Katastrophe.