Die Lenkballons von 1898—1909,
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Da für die Landung eines so großen, noch dazu starren Ballons
aur die beim Schwarzschen Luftschiff gemachten Erfahrungen vor-
‚agen, so wurde. als Versuchsfeld die weite Fläche des Bodensees
zewählt. Auf demselben befand sich auch die schwimmende Halle.
Eine besonders wichtige Rolle fiel der äußeren Hülle zu. Sie
yab dem ganzen Luftschiff eine glatte Oberfläche und schützte die
Gasballons vor Beschädigungen und Witterungseinflüssen. Außerdem
wurden durch die isolierend wirkende Luftschicht zwischen ihr und
Der lenkbare Ballon des Grafen Zeppelin 1900.
den Ballons die schädlichen Temperaturschwankungen etwas einge-
schränkt. Es hat sich herausgestellt, daß man diesem Punkte noch
weit größere Aufmerksamkeit widmen muß, als bisher geschehen ist,
weil man, um größeren Gasverlusten vorzubeugen, das Luftschiff
bei starker Strahlung mit nach unten gerichteter Spitze fahren und
auf diese Weise dynamisch tief halten muß und ferner umgekehrt
bei Abkühlung und dadurch bedingtem Auftriebverlust mit der Spitze
nach oben fahren und damit durch Drachenwirkung nach oben
bringen muß. Durch diese Maßnahmen verlieren die Luftschiffe an
Geschwindigkeit und damit an Aktionsradius.