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Fünfzehntes Kapitel.
Um nun festzustellen, ob nicht beim Montieren unter einer
Ballonhülle zu großes Stampfen entstehen würde, hängte er seinen
Motor an die Zweige eines Baumes im Bois-de-Boulogne und
setzte ihn in Betrieb. Er stellte hierbei fest, daß bei langsamem
Gang etwas, bei schnellster Bewegung aber überhaupt keine Vibra-
tionen eintraten.
Über die Endzündungsgefahr des Ballongases äußerte sich Santos
dahin, daß er eine solche überhaupt nicht fürchte, weil ein lenk-
barer Ballon immer in Bewegung sei und daher das ausströmende
Gas niemals an den Motor gelangen könne. Seine Motoren hätten
Doppelballon von Roze.
schon Flammen bis zu !, m Länge ausschlagen lassen, und es sei
doch nichts passiert.
Mehr Besorgnis hege er vor kalten Explosionen, die bei einem
im Innern auftretenden Überdruck bei mangelhaftem Funktionieren
der Ventile entstehen könnten.
Bei.den Petroleummotoren müsse man sehr auf der Hut sein
vor Entzündung der Petroleumbehälter. Bei Nr. IX sei durch die
aus dem Motor herausschlagenden Verbrennungsgase einer derselben
in Brand geraten, den er aber durch Ausschlagen des Feuers mit
seinem Panamahut wieder rechtzeitig hätte löschen können.
. Die Ansicht, daß das Füllgas bei lenkbaren Ballons nicht an den
Motor gelangen könne, hat sich in der Folge durch die Erfahrungen
als unzutreffend erwiesen. Es kann nämlich beim Steigen des
Aerostaten doch gelegentlich einmal vorkommen, und es muß un-
bedingt als Leichtsinn bezeichnet werden, wenn die nötigen Sicher-
aeitsmaßregeln vernachlässigt werden.