214 
Fünfzehntes Kapitel. 
gleichmäßige Verteilung der Last erreicht und die Prallhaltung der 
Form unterstützt. Die Drahtseile der Aufhängung können an das 
Gondelgerüst angeknebelt und durch Spannvorrichtung nachgezogen 
werden. 
Die Gondel erleichtert durch ihre verhältnismäßig große Länge 
lie Aufhängung und verringert die Möglichkeit des Einknickens 
der Hülle. 
Sie besteht aus Stahlröhren, die durch Muffen miteinander ver- 
dunden sind. In der Mitte ruht ein 40 PS-Motor, dessen Kraft 
durch Kegelräder auf die beiden zweiflügeligen Holzschrauben über- 
ıragen wird. Die Übertragung wird wesentlich erleichtert dadurch, 
daß die Schrauben auf einem Bock angebracht sind, der mit dem 
Gondelgerüst verbunden ist. Von der Übertragungswelle aus wird 
auch der Ventilator, der das Ballonet mit Luft versieht, auf der 
Spitze des Bockes betätigt. Im vorderen Teil der Gondel ist der 
Stand für den Führer, der durch zwei Handräder die kastenartigen 
öhen- und Seitensteuer bedient. Das Höhensteuer ist unter der 
vorderen Spitze in der Aufhängung angeordnet. Das Seitensteuer 
liegt am hinteren Ende einer senkrechten Fläche, die unter der 
Hülle sitzt. Seitlich an der Ballonhülle ruhen ein paar kastenartige 
£]ächen, die zur Dämpfung seitlicher Schwingungen dienen. 
Der Ballon kann einschließlich des Führers und des Maschi- 
aisten vier Personen mitführen, sowie Betriebsmittel für 10 Stunden. 
In der kurzen Zeit seiner Tätigkeit ist das Schiff natürlich noch 
nicht in vollem Umfange erprobt, besonders sind erschöpfende 
Proben seiner Leistungsfähigkeit noch nicht erbracht. Indessen 
berechtigen seine bisherigen Fahrten zu guten Hoffnungen. Es 
würde sich dadurch ein kleines Luftschiff entwickeln lassen, daß 
bei geringem Anschaffungspreis und verhältnismäßig geringen Be- 
triebskosten größeren Klubs und Vereinen die Möglichkeit bietet, 
Luftreisen zu unternehmen. 
Für militärische Zwecke scheint es durch seine außerordentliche 
Transportfähigkeit besonders geeignet und würde als wertvolle Er- 
gänzung zu den großen Luftschiffen dienen können. 
Wenn wir nun einen Rückblick auf die neueste Entwicklung 
der Lenkballons werfen, so muß auffallen, wie gewaltig der in 
den letzten drei Jahren erzielte Fortschritt gewesen ist. Die ver- 
schiedenen Bauarten weichen erheblich voneinander ab, wenngleich 
sich auch zwei ganz bestimmte Typen herausgebildet haben: die