Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

238 
Siebzehntes Kapitel. 
den Auflaßdraht reguliert wird. Oder aber es werden verschieden 
gefärbte Gläser genommen, die den Zweck haben, stets eine Farbe 
sichtbar zu machen, falls das Licht der anderen etwa absorbiert 
werden sollte. Man kann auf diese Weise eine vollständige Tele- 
graphie ermöglichen, indem ein längeres Aufleuchten .einen Strich, 
:in kürzeres einen Punkt bezeichnet. 
Über die Entfernung, auf welche dieses Licht sichtbar ist, wurden 
ebenfalls eingehende Versuche angestellt, die ergaben, daß das elek- 
‚rische Licht noch sehr deutlich auf 
19 km zu erkennen war. 
Versuche, Beobachter mit hochzu- 
nehmen, sind zuerst in England durch 
3aden-Powell angestellt worden, der 
schon 1894 eine Höhe von 80 m er- 
reichte. In Amerika und dann in Ruß- 
and folgte man seinem Beispiele. In 
Amerika wurden diese Experimente zu- 
nächst mit einer entsprechenden Stroh- 
puppe angestellt, und am 27. Januar 
1897 ist das erste Mal ein Offizier, auf 
einem Bambusgestell sitzend, mit in die 
Luft geführt worden. Die Windgeschwin- 
digkeit betrug 7m pro Sekunde. Es 
kamen hierbei zur Verwendung vier 
Hargravedrachen von verschiedener, 
ansteigender Größe; der erste hatte 
ca. 2 qm Fläche, der zweite 3,6, der 
dritte 8 und endlich der größte, unter 
welchem die sehr primitive Sitzgelegen- 
heit für den Beobachter sich befand. 14,4 am; insgesamt ein 
Flächeninhalt von 28 qm. 
Dieser tragenden Fläche stand an Gewicht gegenüber: vier 
Drachen 26,5 kg, Draht 9 kg, Sitz und Mann 67,5 kg, in. Summa 
103 kg. 
Leutnant Wise ließ sich ca. 15 m hochtragen, so daß er über 
den nächstgelegenen Häusern schwebte, und hätte nach seiner An- 
sicht noch höher steigen können, begnügte sich indessen bei diesem 
ersten Versuche mit dieser geringen Höhe. 
Bei einer von Millet ausgeführten Konstruktion wurde der 
Korb für den Beobachter nur an einem eigenartig eingerichteten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.