Drachen.
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ein Petroleumboot schleppen lassen, bis sie sich als Drachen in die
Luft erhoben, wo sie allerdings, durch einen gelegentlichen Wind-
stoß gefaßt, über Kopf wieder ins Wasser schossen.
Auch die Brüder Wright aichten ihre Gleitflieger, ehe sie sich
ihnen anvertrauten, stets als Drachen. Dies geschah nach einem
Vortrag von Wilbur Wright in der Western Society of Engineers
vom 24. Juni 1903 in der Art, daß versucht wurde, mit welcher
Neigung der Tragflächen zum Horizont im schräg ansteigenden
Luftstrom die Haltetaue des als Drachen gefesselten Gleitfliegers
„or "7m
10 kg
Sn)
Von einem Schiff in ruhiger Luft gezogener Drache.
lotrecht standen. Es ist nicht recht ersichtlich, wie dieser Zweck
anders als mit ungefähr wagerecht stehenden Tragflächen sollte er-
reicht werden können, wenn auch die Krümmung der Tragflächen
und die Einstellung des Höhensteuers diese Lage etwas verschieben
mögen. Jedenfalls kann man schließen, daß ein ruhig im Wind
stehender richtig gefesselter Drache auch im Gleitflug gleichmäßig
fallen wird. Gerade für Klarstellung solcher Verhältnisse würden
sich Anstalten wie die in Kutschino von der russischen Regierung,
in Göttingen von der Motorluftschiff-Studiengesellschaft begründete,
vorzüglich eignen.
Zur Versinnlichung der Art, wie Gleitflieger, Drachen und Drachen-
Aieger zusammenhängen, kann man für wagerechte Winde die Be-
trachtung immer auf einen Drachen zurückführen, der mit bestimmter
Hildebrandt. Die Luftschiffahrt. 2. Aufl. 16