Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Wissenschaftliche Luftschiffahrt, 
307 
flächen zu vermindern. Außerdem wird die Steig- 
höhe der Drachen in vielen Fällen durch die Fahrt 
des Schiffes vergrößert. 
Jedoch in die höchsten und interessantesten 
Schichten der Atmosphäre vermag man aber trotz- 
dem mit ihnen nicht zu dringen. Diesem Mangel 
hat Hergesell durch Entdeckung einer neuen 
Methode abgeholfen, die von ihm und anderen 
allmählich verbessert worden ist. Hergesell benutzte 
zuerst zwei der Aßmannschen Gummiballons, die 
als »Tandem« in die Luft geschickt wurden. Die 
beiden Aerostaten tragen gemeinsam das Registrier- 
instrument und einen Schwimmer. Der »Haupt- 
ballon« wurde stärker gefüllt als der »Signalballon« 
und platzte deshalb in der größten Höhe zuerst. 
Der übrig bleibende Aerostat vermag das Gewicht 
nicht mehr zu tragen und das System fällt des- 
halb schnell in die Tiefe. Zuerst taucht der 
Schwimmer ins Wasser, wodurch eine solche Ge- 
wichtserleichterung eintritt, daß der Signalballon 
das Instrument etwa 50 m über Wasser hält, wobei 
ar noch etwa weitere 50 m höher schwebt und 
aun als Signal für das nachfahrende Schiff dient. 
Der Schwimmer, der als Wasseranker gestaltet ist, 
verhindert das zu schnelle Abtreiben des Ballons 
vor dem Winde. Sollte das System durch Wolken 
schließlich außer Sicht geraten, so kann man es 
in den meisten Fällen doch noch auffinden, weil 
man den Weg der Ballons durch Meßinstrumente 
genau verfolgt und darnach festzustellen vermag, 
wo ungefähr das Instrument über dem Meere 
schweben muß. In der kurzen Zeit, die zwischen 
Steigen und Fallen liegen, werden meist die Luft- 
strömungen in denselben Höhen gleiche Richtung 
and Stärke behalten. 
In neuester Zeit versucht 
Aßmann eine Methode, bei 
welcher der Signalballon in 
den Hauptballon hineinge- 
bracht ist. 
Schwimmer nach Köppen für Registrier- 
jallonaufstiege über dem Meere mit Er- 
”olg verwendet bei der Expedition v. He- 
vald-Hildebrandt. Zur Verminderung des Luft- 
riderstandes beim Aufstieg hängt der Schwimmer 
nit der Längsachse senkrecht, im Wasser zur Ver- 
nehrung des Widerstandes wagerecht. Der Auf- 
rieb wird jeweils genau geregelt durch Einfüllen 
‚on Wasser in die in der Mitte befindliche Flasche. 
IN
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.