Der Sport in der Luftschiffahrt.
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höchsten Not durch ein Schiff gerettet. Dagegen fiel Ballon »Hergesell«
ins Meer und seine Insassen, die Leutnants Foertsch und Hummel
ertranken. Die Leiche des Erstgenannten wurde nach einigen Tagen
an der Küste aufgefischt.
Der Ballon wurde durch
Fischer im Meere treibend
aufgefunden.
Am häufigsten hat man
sich von den Anfängen der
Luftschiffahrt bis in die
heutige Zeit an die Über-
querungen des Kanals ge-
macht, und zwar merk-
würdigerweise häufiger von
Frankreich als von England
aus. Bei einer Fahrt von
Dover nach Calais hängt
man weit weniger von der
Windrichtung ab als bei der
Fahrt in umgekehrter Rich-
tung. Im ersten Falle kann
der Wind um fast 90° nach
jeder Seite abdrehen, bevor
der Ballon vom Land ab-
getrieben wird; unternimmt
man aber die Fahrt von
Calais aus, so genügt ein
Abtrieb von 45° schon, um
ihn in die offene See zu
bringen
Der Engländer Green
hatte schon im Jahre
1837 vorgeschlagen, an das
Schlepptau eine Reihe von Eimern anzubinden, die im Wasser
nachschleppen sollten. Dadurch glaubte er den am Wasser gewisser-
maßen gefesselten Ballon etwas dirigieren zu können. Eine ab-
weichende Richtung könnte aber nur dann erzielt werden, wenn im
Meere eine andere Strömung vorhanden wäre.
Solche »Abtriebvorrichtungen« hat der Franzose L’Hoste
mehrfach praktisch erprobt. Von seinen Fahrten sind die bemer-
at
Wasseranker für Ballons. (Aus »Die Umschau«.)