Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Der Sport in der Luftschiffahrt. 
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Durch Ventilziehen wurde der Ballon zum Fallen gebracht, so 
daß bald die uns verhaßte Wolkenschicht erreicht war; wie immer 
wollte der Ballon, der wohl unser Empfinden teilte, nicht in sie 
hineindringen; erst anhaltendes Ventilziehen brachte ihn dazu. 
Noch war die Erde unseren Blicken entzogen, da zeigten die 
elementaren Rucke, die der Korb bekam, ‚uns an, daß unser Schlepp- 
tau den Boden schon berührte. Wenige Sekunden später kam die 
Erde in Sicht; wir waren über einem großen Walde und erkannten 
an den stark blitzenden Eisflächen vor uns, daß wir im Begriff 
waren, gerade auf einen See zu geraten. Ein schneller Schnitt mit 
dem zu diesem Zwecke im Innern des Korbes handlich angebrachten 
Dolchmesser, und die Schnüre der Ballastsäcke an einer Außenseite 
des Korbes waren zerschnitten, und der Ballonkorb streifte nur eben 
die Spitzen der Bäume, erhob sich etwas und zog am Schlepptau 
weiter. Ein größerer See wurde noch überflogen, dann erschien 
eine Lichtung, die zur Landung passend erachtet wurde. Erst 
wurde das Ventil gezogen, dann die lange vorher ausgeklinkte 
Reißlinie im Moment, in dem der Korb die Erde berührte, mit 
vereinten Kräften in Tätigkeit gesetzt, und nach einer wenige 
Meter langen Schleiffahrt neigte der Ballon sich stark nach vorn 
und unten, während der Korb liegen blieb; der Ballon hatte 
verspielt! 
Wir waren im tiefen Schnee auf einer Waldblöße und, wie wir 
später feststellten, bei dem Gehöft Svenshult nahe Höga Hyltan, 
22 km nördlich von der Bahnstation Markaryd,. Provinz Smaaland, 
gelandet. 
Nach dem nur kurze Zeit in Anspruch nehmenden Bergen der 
Instrumente begaben wir uns auf die Suche nach menschlichen 
Wohnungen, eine Aufgabe, die bei dunkler Nacht in unbekanntem 
Terrain im allgemeinen nicht leicht erschien. Doch schon nach 
15 Minuten schimmerten durch eine Waldlichtung die dunklen Um- 
risse eines Gehöftes, dessen Bewohner leicht aus dem Schlaf gek’opft 
wurden: aber schwerer als das Suchen waren die Bemühungen, die 
Bauern zum Öffnen ihres Hauses zu bewegen. 
Man denke sich die Situation: vor ein einsames Gehöft im 
Walde, ganz abseits von den Hauptverkehrsstraßen, kamen in 
dunkler Nacht zwei Männer und begehrten in einer wildfremden 
Sprache Einlaß. Das Zögern der Leute ist dabei gewiß begreiflich. 
Selbst das Dänische war den Leuten nicht verständlich; Berson 
spricht sechs lebende Sprachen und kann sich in fast ebensovielen 
Jan
	        
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