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ZAweiundzwanzigstes Kapitel.
Jurch das Objektiv ein-
fallenden Lichtstrahlen zu-
nächst durch einen hinten
sitzenden Spiegel in einen
im anderen Stockwerk vorn
sitzenden Spiegel reflek-
tiert und von dem letzte-
ren aus erst auf die Platte
geworfen werden.
Hierdurch wird eine
Verkürzung des Apparates
um zwei Drittel der Brennweite erzielt, es genügt bei einer Größe
von f= 1,20 m schon ein Kameraauszug von 0,40 m.
Um handliche Kameras zu erzielen, bringt man die Objektive
vor Verpacken des Apparates in das Innere einer festen Kamera,
wie dies beispielweise durch C. P. Goerz geschehen ist.
Besonders wichtig ist es, für absolute Lichtdichtigkeit der Kamera
zu sorgen wegen der Bestrahlung durch die Sonne.
Eine ganz besondere Konstruktion bilden die von W. Bermpohl
für Miethe gebaute Dreifarbenkameras.
Der Miethesche Aufnahmeapparat besteht aus einem sehr festen,
alle Instrumententeile umschließenden Kasten, der durch zwei Quer-
wände in drei Abteilungen — Kameras — geteilt ist. Die Platte
besitzt das Format 9/24 cm und die drei Teilaufnahmen infolgedessen
die Größe 8/9 cm. Die Brennweite der Objektive beträgt ca. 16 cm
und ihre Lichtstärke F/4.5.
An der den Objektiven ge-
zenüberliegenden Seite des
Kastens befindet sich zu-
nächst der zwecks Reinigung
auswechselbare und ebenfalls
iußerst solide gearbeitete Fil-
;erschlitten, der zur Aufnahme
der drei Farbenfilter dient und
direkt vor die Ebene der photo-
graphischen Platte gelegt ist.
Zur Bemessung der richti-
gen gegenseitigen Exposition
zwischen Rot, Grün und Blau
werden die Objektive, wie